Mit einer gymnasialen Maturität ist der Zugang zu einer Pädagogischen Hochschule (PH) direkt möglich. Mit einer Berufsmatura kann man zwar direkt an die Fachhochschule im entsprechenden Fachbereich, aber wird nur «unter bestimmten Voraussetzungen» zur ersten Studienstudie für die Vorstufen- und Primarlehrerausbildung zugelassen. Der Hochschulrat legt die Voraussetzungen fest. Ein prüfungsfreier Übertritt ist nicht möglich. Man muss eine Aufnahmeprüfung ablegen und bestehen. Für diese Aufnahmeprüfungen gibt es Vorkurse. Diese sind zwar freiwillig, aber ohne Teilnahme daran, ist das Bestehen der Aufnahmeprüfung schwierig.
Aufgrund der Annahme eines Postulates der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-N) im Nationalrat, überprüft aktuell der Bundesrat in Zusammenarbeit mit der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) die aktuelle Zulassung von Inhaber:innen einer Berufsmaturität an die PH. Untersucht werden die Voraussetzungen für die Studierfähigkeit sowie mögliche Verbesserungen. Geprüft wird auch, ob eine Berufsmaturitäts-Ausrichtung «Pädagogik» eingeführt werden soll. Der Bericht wurde noch nicht veröffentlicht.
Eine Motion forderte zudem den prüfungsfreien Zugang mit der BM zu PH für die Ausbildung zur Primarlehrperson. Die Motion wurde vom Ständerat jedoch abgelehnt und ist damit vom Tisch.
Mit einer neuen Standesinitiative fordert der Kanton St. Gallen ebenfalls die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass Personen mit einer Berufsmaturität prüfungsfrei Zugang zur PH erhalten, um dort eine Ausbildung zur Kindergarten- oder Primarlehrperson absolvieren zu können. Die Behandlung im Parlament ist noch ausstehend.
FH SCHWEIZ unterstützt die Forderung, wonach Personen mit einer BM einen vereinfachten (prüfungsfreien) Zugang zur PH haben sollten. Der Abbau der Zulassungshürde dient der besseren Durchlässigkeit in der Bildungslandschaft ohne dabei die hohe Qualität der Ausbildung zu gefährden. Aufgrund des Lehrkräftemangels ist eine Öffnung des Zugangs für BM-Absolvent:innen an die PH’s dringend anzustreben.
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