Der Zeitpunkt eine Karriere als Coach zu starten, könnte nicht besser sein. Gemäss einer Studie von PwC (PricewaterhouseCoopers), welche 2019 im Auftrag der International Coaching Federation (ICF) durchgeführt wurde, dürfte die Coaching-Branche 2022 einen Marktwert von rund 20 Milliarden US-Dollar erreichen. Rückblickend auf 2019, wo dieser Marktwert noch auf 15 Milliarden US-Dollar geschätzt wurde, entspricht dies einer jährlichen Wachstumsrate von 6,7%.
«The Great Resignation», welche durch die Covid-Pandemie hervorgerufen wurde, hat nicht nur in den USA hohe Wellen geschlagen, sondern weltweit aufgezeigt, dass viele Menschen ihren Job hinterfragen und auf einer tieferen Sinnsuche sind. Diese Situation hat eine erhöhte Nachfrage nach Coaches ausgelöst.
Ein anderer Grund für das steigende Interesse nach Coaching ist die fortschreitende Digitalisierung. Immer mehr Menschen haben Zugang zu Online-Coaching. Dies führt zu einer Demokratisierung des Coachings, da es mehr Angebote gibt und gleichzeitig auch die Nachfrage steigt.
Mit der Demokratisierung steigt leider auch die Zahl der fragwürdigen Coaching Anbieter. Coach ist kein geschützter Berufstitel, jede und jeder kann sich mit diesem Titel schmücken.
Eine seriöse Ausbildung, Berufserfahrung und Lebenserfahrung sind jedoch essenziell, damit der Beruf als Coach gewissenhaft und erfolgreich ausgeübt werden kann. Ein Coach trägt eine grosse Verantwortung gegenüber seinem Ratsuchenden. Unzureichend oder gar nicht ausgebildete Coaches riskieren mit einer oberflächlichen und falschen Beratung ihre Klienten in Schwierigkeiten zu bringen.
Ein Coach ist jemand, der eine Person durch Fragen und Aktionen dabei unterstützt, sich selbst zu hinterfragen und eigene Lösungen zu finden.
Erinnerst du dich an Menschen in deinem Leben, die dein Potenzial erkannt und deine Talente gefördert haben, um dir zu helfen, über dich selbst hinauszuwachsen?
Ein Coach ist gleichzeitig, Sparringpartner, Feedbackgeber, Prozessbegleiter und Inspirationsquelle für neue Denkweisen, Perspektiven und Ansätze.
Professionelle Coaches haben sich intensiv und umfassend weitergebildet. Sie verfügen über Lebens- und Berufserfahrung und haben eine unabhängige Weltanschauung.
Es gibt vier verschiedene Arten von Coaches;
Quelle: Rauen
Ein Coachee ist eine Person, die von einem Coach unterstützt wird; das kann sowohl in der Geschäftswelt als auch im privaten Bereich sein.
Beim Coaching hilft der Coach dem Coachee im Wesentlichen, seine eigene Leistung zu verbessern, d. h. er hilft ihm zu lernen. Coaching bedeutet, das Potenzial einer Person freizusetzen, um ihre eigene Leistung zu maximieren. Coaching hilft zu lernen, anstatt zu belehren.
Sir John Whitmore, einer der Coaching Pioniere, sagt;
Die grössten Hindernisse für den Erfolg und die Entfaltung des eigenen Potenzials liegen in einem selbst und nicht aussen.
Coaching beruht auf der Überzeugung, dass der Einzelne die Antworten auf seine eigenen Probleme in sich selbst trägt. Der Coach ist kein Fachexperte, sondern konzentriert sich darauf, dem Einzelnen zu helfen, sein eigenes Potenzial zu entfalten.
Die wichtigste Fähigkeit beim Coaching besteht darin, dass der entsprechende Coach dem Coachee die richtigen Fragen stellt, um ihm zu helfen, seine eigenen Probleme zu lösen. Bei diesen Fragen wendet der Coach Methoden und Techniken an, die wissenschaftlich anerkannt sind und philosophische Wurzeln haben.
Coaching lässt sich gut in zwei grosse Bereiche aufteilen, Life-Coaching und Business-Coaching;
Der Beruf des Coaches und dessen Methoden werden oft mit anderen Ansätzen wie Mentoring oder Beratung verwechselt. Anbei eine kurze Erläuterung;
Der Hauptunterschied zwischen Coaching und Beratung besteht darin, dass Coaching den Kunden inspiriert seine Antworten eigenständig zu finden, während Beratung dem Kunden sagt, was er tun soll. Ein Berater:In ist in der Regel ein Fachexpert:In und wird meistens engagiert, wenn es spezifisches Fachwissen für ein bestimmtes Vorgehen oder eine Technik braucht.
Ein Mentor ist jemand der sein Wissen, seine Fähigkeiten und seine Erfahrungen an eine andere Person (Mentee) weitergibt, um ihr zu helfen sich zu entwickeln und zu wachsen.
Einer der wichtigsten Unterschiede zum Coaching ist; Mentoring ist direktiv, während Coaching nicht-direktiv ist. Das heisst, ein Mentor redet mehr, belehrt und erzählt, während der Coach Fragen stellt und dem Coachee Raum zum Nachdenken und Reden gibt.
Noch nie sind so viele Generationen zusammen alt geworden. Heute besteht ein Team in einem Unternehmen zum Teil aus 5 Generationen (Maturists oder Silent Generation, Baby Boomers, Generation X, Generation Y oder Millennials und Generation Z).
Jede Generation hat andere Bedürfnisse, Fähigkeiten und Werte. Die einen wünschen sich einen hohen Status, andere hingegen legen darauf keinen Wert, sondern wollen sich selbst verwirklichen und wohlfühlen. Diese und andere Unterschiede können bereichernd und inspirierend sein, doch oftmals bieten sie auch Zündstoff für Unstimmigkeiten.
Unternehmen sollten Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die verschiedenen Generationen erfolgreich zusammenarbeiten können. Unterschiede sollten genutzt werden, anstatt eine Vereinheitlichung anzustreben.
Wenn eine Firma unter dem Generationsgefälle leidet, kann ein gezieltes Coaching helfen, die Teamfähigkeit, Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung überdenken Unternehmen ihre Arbeitsmethoden neu, indem sie mehr Gewicht auf Future-Skills, wie z.B., Agilität, kritisches Denken, digitale Affinität und soziale Fähigkeiten legen. Sie arbeiten vermehrt mit Coaches zusammen, die ihnen dabei helfen, diese neuen Skills erfolgreich zu implementieren und unter den Mitarbeitenden zu verinnerlichen. Das können sowohl externe Coaches sein oder auch interne Manager, die Coaching-Techniken lernen.
In Unternehmen wenden heute immer mehr Vorgesetzte Coaching-Techniken an. Diese Vorgesetzten werden dadurch nicht zum Coach, helfen aber mit diesen Methoden eine positive und nachhaltige Führung zu gewährleisen.
Firmen erkennen, dass Manager nicht alle Antworten kennen müssen, um eine gute Arbeit zu leisten. Sie bewegen sich weg von der traditionellen Befehls- und Kontrollpraxis. Ein neues Modell übernimmt die Führung, bei welchem die Führungskraft zum Coach wird.
Eine effektive Führungskraft, die als Coach agiert stellt Fragen, statt Antworten zu geben, unterstützt die Mitarbeitenden, statt sie zu beurteilen und fördert ihre Entwicklung, statt ihnen vorzuschreiben, was sie zu tun haben.
Ein gutes Coaching trägt dazu bei, die Kultur der Organisation zu definieren, die Werte zu stärken und ihre Vision voranzutreiben - Coaching ist Lifelong Learning.
Coaching ist eine kontinuierliche Arbeit, die alle Manager gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden regelmässig durchführen sollten. So lernen Mitarbeitende sich an die ständig verändernde Umgebung anzupassen, damit neue Energie, Innovation und Engagement freigesetzt werden können.
Auf Evrlearn findest du verschiedenste Coaching-Weiterbildungen, durchgeführt von anerkannten und renommierten Institutionen. Darunter sind das Institut für Angewandte Psychologie (IAP) an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Das Coachingzentrum Olten, sowie die Kalaidos Fachhochschule.
Bilde dich z. B. weiter zum betrieblichen Mentor mit eidg. Fachausweis mit einer Berufsprüfung am Coachingzentrum Olten. Oder lasse dich schulen zum MAS (Master of Advanced Studies) Coaching, Supervision & Organisationsberatung am IAP im ZHAW. Diese Coaching-Ausbildung eignet sich beispielsweise für HR- und Projektleitende sowie Linienverantwortliche und vermittelt Beratungs-, Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz.
Erhalte ein CAS (Certificate of Advanced Studies) für interkulturelles Coaching vom Coachingzentrum Olten. Oder sichere dir das CAS FH in Business Coaching an der Kalaidois Fachhochschule.
Der Führungskurs „Swiss Leaders-Führungslehrgang I – Grundlagen zur Führungsarbeit – für neue Leaders“ von Swiss Leaders bietet Coaching-Techniken an. Ebenso interessant für Leitende ist der Kurs „Führen – Fordern – Coachen: Coaching als Führungsinstrument“ des Zentrums für Unternehmungsführung (ZfU).
Evrlearn (www.evrlearn.ch) ist die unabhängige Plattform und Community für Lebenslanges Lernen und bringt Menschen mit der passenden Weiterbildung zusammen. Auf Evrlearn erhältst du individuelle Empfehlungen zu Weiterbildungen, die dich wirksam weiterbringen. Das Universum von Evrlearn umfasst über 4'500 handverlesene Weiterbildungsangebote von weltweit 300 Anbietern.
Letztes Jahr hat Evrlearn den Swiss HR Award 2021 im Bereich «Ausbildung und Entwicklung» gewonnen. Unterstützt von der Innosuisse-Flagship-Initiative und in Zusammenarbeit mit den renommierten Schweizer Hochschulen, HSG, EHB, EPFL, UZH und ZHAW, arbeitet Evrlearn an der Entwicklung der «Swiss Circular Economy of Skills and Competences», ein Modell, das den Menschen unter anderem ermöglichen soll, eine selbstbestimmte Karriere zu verfolgen.
Dieser Artikel ist ein Auszug. Du findest die vollständige Version auf Evrlearn.