Partnerartikel

Ein Pionierlehrgang macht aus Studierenden Startup-Consultants

Florian Blumer
Startup Academy
  • 25.09.2019
  • 4 min
Im Rahmen eines Fachmoduls werden 25 Betriebsökonomie-Studierende von Experten geschult, um elf Start-ups als Consultants strategisch weiterzubringen. Nach Analysen, Workshops und einem Bericht treten sie zum Semesterende bei den jeweiligen Geschäftsleitungen auf, um ihnen eine komplett ausgearbeitet strategische Handlungsoption zum Entscheid vorzulegen.

Firmen, Organisation oder Start-ups, die Consulting-Dienstleistungen in Anspruch nehmen, haben ein konkretes Interesse: Sie wollen sich weiterentwickeln, indem sie gezielt auf externes Fachwissen zurückgreifen, und sind bereit, dafür zu bezahlen. Das neue Fachmodul «Consulting von Start-ups» an der Hochschule für Wirtschaft Basel FHNW trägt dieser Logik nur insofern Rechnung, als sie mit den Rahmenbedingungen eines Fachmoduls vereinbar sind: So ist die Zahl der Consulting-Teams begrenzt auf elf, und die elf Start-ups müssen nichts für die Consulting-Dienstleistungen bezahlen. Um dennoch allen Start-ups eine bestmögliche (Vor-)Auswahl zu präsentieren, wurde dem «Matching» eine grosse Bedeutung zugemessen.  

Speeddating mit elf Start-ups und elf Consultant-Teams

Das Ziel des Matchings bestand darin, dass jedes Start-up die für die eigenen Bedürfnisse am besten geeigneten Consultants auswählen konnte. Um dabei chaotische Szenen zu vermeiden wurde ein mehrstufiges Verfahren angewandt, bei dem es am ersten Unterrichtstag zu einem «Speeddating» kam. Nachdem im Vorfeld die elf Start-ups – alle stammen aus dem Begleitprogramm der Startup Academy – Kurzporträts von sich erstellt hatten, gaben die 25 Studierenden ihre Vorlieben an. Auf Basis dieser Vorauswahl konnte allen elf Start-ups drei Studierenden-Teams präsentiert werden, mit denen dann ein jeweils zehnminütiges «Speeddating» durchgeführt wurde. Am Ende wählten die Start-ups «MyCamper», «Vizah», «Vanillaplan», «Rightpics», «Easyinsured», «Dojo», «XKsolutions», «Todrive», «Seniors@work», «Packiteco» und «Risam» ihre favorisierten Consultants aus.

Ein Fachmodul mit Pioniercharakter

Das Ziel des Fachmoduls «Consulting von Start-ups», das sich an die Betriebsökonomie-Studierenden des 3. Jahres richtet, war schon bei der Konzeptionierung klar. Es ging darum, Theorie und Praxis zu verbinden, ohne die Start-ups zu «verschulen». Im Gegenteil, die Studierenden sollten in die Praxis geschickt werden. Damit die Studierenden auch über das entsprechende Rüstzeug verfügen, ein Start-up vertieft zu analysieren und weiterzubringen, wurde der Zusammenstellung der Referenten grosse Beachtung geschenkt. Neben dem Schreibenden, der das Konzept und die Moderation des Gesamtprozesses verantwortet, kümmert sich Markus Fischer, Geschäftsführer der Startup Academy Basel, um die Vermittlung der Themen «Business Modell Canvas» sowie «Coaching und Moderation im Start-up-Kontext». Robert Renz und Muhamet Islami von Deloitte AG konzentrieren sich auf den Themenbereich «Consulting als Business Analyst», in dem es um die Identifikation der aktuellen Business-Eckdaten in den Bereichen Finanzierung, Bilanzanalyse, Rechtsformen, Prozesse/Strukturen, Risiken und Steuern geht. Anthony Smith von InnoSmith GmbH schliesslich stellt den «Systematischen Kundenzugang und die strategischen Skalierungsszenarien» ins Zentrum. 

Zwischen diesen Inputveranstaltungen haben die elf Consultant-Teams die Aufgabe, dieses Wissen mit den vermittelten Tools und Skills anzuwenden, indem sie Workshops mit ihren «Kunden» organisieren, durchführen und auswerten. Neben einem schriftlichen Bericht mit Ist- und Soll-Analysen sowie drei strategischen Handlungsempfehlungen geht es am Ende darum, eine dieser strategischen Optionen detailliert auszuarbeiten und zu präsentieren. Dieser abschliessende Auftritt im Dezember findet vor der jeweiligen Geschäftsleitung – und weiteren Experten und Referenten – statt. Und die Vorgabe ist klar: Die 12-13 Minuten dauernde Präsentation mit anschliessender kurzen Diskussion muss diese Geschäftsleitung so überzeugen, dass sie den präsentierten Entscheid in der vorgelegten Form gutheisst, um ihn später effektiv umzusetzen. 

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