Ich höre einen Sound. Jede Sprache hat ihre eigene Melodie, ihren Sound und ihren Rhythmus. Das hat mich schon immer fasziniert. Bereits als Kind machte mich das hellhörig, wenn zum Beispiel die Nachbarn, die über uns wohnten, Italienisch sprachen, oder wenn die Mutter von einem Schulfreund Französisch mit ihrem Sohn sprach. Und wenn ich heute zum Beispiel an die drei Jahre denke, die ich in Madrid gelebt habe, höre ich zuallererst den Sound der Sprache.
Ich schreibe vor allem auf Deutsch und hin und wieder mal einen Text auf Romanisch. Im Kern geht es aber immer um das Erzählen, das steht im Zentrum, egal, ob ich das jetzt auf Deutsch oder auf Romanisch mache, und ich will das stets aus vollem Herzen machen. Für mich sind die zwei Sprachen wie zwei verschiedene Orgeln mit all ihren Registern und Farbtönen, an denen ich sitze und spiele.
Der spanische Dichter Machado hat mal so schön gesagt: ‹Caminante, no hay camino, se hace camino al andar›, was sinngemäss übersetzt bedeutet – Wanderer, da ist kein Weg, man macht sich den Weg, indem man geht. Konventionen haben mich noch nie sonderlich interessiert.
Das war eine wichtige Zeit für mich. Es war der Moment, in dem ich mich dafür entschieden habe, mich ganz dem Schreiben zu widmen. Eine der Stärken vom Studium am Literaturinstitut in Biel ist, dass man sehr intensiv an den eigenen Projekten arbeitet.
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Das Interview in gesamter Länge gibt’s in der nächsten Ausgabe des INLINE von FH SCHWEIZ (ab Ende August in euren Briefkästen oder auf www.fhschweiz.ch).