«Konventionen haben mich noch nie sonderlich interessiert»

Coming soon: Interview im INLINE mit dem Bündner Schriftsteller und FH-Absolventen Arno Camenisch über Sprachen und sein Literaturstudium an der BFH. Ein Auszug.

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Sprache denken?

Ich höre einen Sound. Jede Sprache hat ihre eigene Melodie, ihren Sound und ihren Rhythmus. Das hat mich schon immer fasziniert. Bereits als Kind machte mich das hellhörig, wenn zum Beispiel die Nachbarn, die über uns wohnten, Italienisch sprachen, oder wenn die Mutter von einem Schulfreund Französisch mit ihrem Sohn sprach. Und wenn ich heute zum Beispiel an die drei Jahre denke, die ich in Madrid gelebt habe, höre ich zuallererst den Sound der Sprache.

Wenn Sie das Deutsche mit dem Rätoromanischen vergleichen. Wo liegt der Unterschied im Wesen dieser Sprachen aus Sicht des Erzählers?

Ich schreibe vor allem auf Deutsch und hin und wieder mal einen Text auf Romanisch. Im Kern geht es aber immer um das Erzählen, das steht im Zentrum, egal, ob ich das jetzt auf Deutsch oder auf Romanisch mache, und ich will das stets aus vollem Herzen machen. Für mich sind die zwei Sprachen wie zwei verschiedene Orgeln mit all ihren Registern und Farbtönen, an denen ich sitze und spiele.

Sie brechen mit sprachlichen Konventionen, schreiben Worte auch mal eigenwillig, so wie man sie phonetisch ausspricht. Warum?

Der spanische Dichter Machado hat mal so schön gesagt: ‹Caminante, no hay camino, se hace camino al andar›, was sinngemäss übersetzt bedeutet – Wanderer, da ist kein Weg, man macht sich den Weg, indem man geht. Konventionen haben mich noch nie sonderlich interessiert.

Welchen Einfluss hatte das Literaturstudium an der BFH in Biel auf Ihr Schaffen?

Das war eine wichtige Zeit für mich. Es war der Moment, in dem ich mich dafür entschieden habe, mich ganz dem Schreiben zu widmen. Eine der Stärken vom Studium am Literaturinstitut in Biel ist, dass man sehr intensiv an den eigenen Projekten arbeitet.

 

Das Interview in gesamter Länge gibt’s in der nächsten Ausgabe des INLINE von FH SCHWEIZ (ab Ende August in euren Briefkästen oder auf www.fhschweiz.ch).

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