Es heisst, du besitzt eine Lizenz zum Talentfischen und bringst Apostroph zum Lachen.
Luise: «Da muss ich etwas ausholen. Vor geraumer Zeit habe ich den berühmten einen Koffer in Berlin stehen lassen und in München, Salford, Bonn, London und Zürich Erfahrungen gesammelt, ehe es mich ans Luzerner Ufer gespült hat. Im Gepäck ein Abschluss als geprüfte Übersetzerin, ein Master of Arts in Translating und breite Branchenkenntnisse. Inzwischen bin ich seit vier Jahren bei Apostroph und leite neu das Vendor Management. In dieser Funktion ziehe ich junge Sprachtalente an Land und halte nach ‹alten› Übersetzungshasen Ausschau, übernehme zudem Fach- und Führungsverantwortung, coache neue Mitarbeitende und organisiere Workshops. Und weil ich über eine Art Fröhlichkeits-Gen verfüge, bin ich in der Firma auch für die high Spirits zuständig.»
Stimmt es, dass du dich mit Menschen und Maschinen verstehst?
«Genau genommen war das mit dem Verstehen nicht von Anfang an so. Denn als ich in die Schweiz gezogen bin, verstand ich nur «chchchch». Inzwischen kann ich die ‹Chuchichäschtli-Sprache› sogar nach Dialekten unterscheiden. Dass ich mich ganz allgemein mit Maschinen verstehe, trifft ebenfalls nicht zu. Zwischen meinem Toaster und mir herrscht kommunikative Stille. Ganz anders mit dem APOai. Das ist ein speziell von Apostroph entwickeltes Übersetzungs-Tool. Machine Translation ist eine wunderbare Sache, denn durch die geschickte Kombination von Mensch und Maschine entsteht eine neue Sprachintelligenz, die weitere Möglichkeiten eröffnet. So etwa kann sich der Kunde für einfache Dokumente auf einen maschinell übersetzten Text beschränken, während er für anspruchsvolle Anwendungen zusätzlich ein Post-Editing verlangt.
Mein Wissen zum APOai, zu künstlicher Intelligenz und anderen Themen gebe ich in unseren Apostroph Workshops weiter. Zum Glück muss ich dort niemandem ‹Schwizerdütsch› beibringen. Das gäbe eine riesige Lachnummer.»
Anscheinend begibst du dich gern auf kulturelle und kulinarische Entdeckungsreisen.
«O ja. Schon während meinen Jahren in London und Manchester habe ich das kulturelle und kulinarische Angebot genossen. Seit meinen Reisen nach Japan fasziniert mich auch dieses Land. Ich sammle Raku-Keramiken und bin ein Fan der japanischen Küche. Deshalb habe ich mich etwas mit der Amtssprache Nihongo vertraut gemacht. Die Romane von Murakami kann ich leider noch immer nicht im Original lesen, aber für die Speisekarte reicht es.»