Ich habe die Berufslehre als Werbekauffrau bei einer Werbeagentur im Ruhrgebiet in Deutschland absolviert. Direkt im Anschluss durchlief ich an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Essen mein erstes berufsbegleitendes Studium zur Marketing-Kommunikations-Ökonomin. So bekam ich schnell die Chance als Junior Kundenkontakterin zu arbeiten. Das lehrreiche im Agenturleben war die Unterschiedlichkeit der Kunden und Branchen, die ich betreuen und mitberaten durfte: angefangen bei der Katholischen Kirche bis hin zur Feinchemie. Das machte meine Arbeit sehr abwechslungsreich und interessant. Die Förderung innerhalb dieser Zeit erhielt ich durch einen grossartigen Vorgesetzten und Mentor, der der Meinung war, dass es nichts gibt, was man nicht lernen kann. So liess er mich sehr selbstständig arbeiten und aus meinen Fehlern lernen. Er beschloss nach einer Weile, seine eigene Agentur zu gründen und ich bekam meine zweite Chance und erhielt die Verantwortung für das Team und einen der wichtigsten Kunden.
Während meines Studiums hatten sich einige Kontakte ergeben und eines der Unternehmen warb mich ab. Ich wechselte von der Agentur- auf die Unternehmensseite und durfte mich mit der Kommunikations- und Marketingstrategie für eine Company aus der Funktechnik und Mikroelektronik beschäftigen. Es war eine spannende und lehrreiche Zeit, in der ich so einige Male meine Komfortzone verlassen musste, weil ich nun mit einer komplett anderen Arbeitskultur konfrontiert war.
Einige Jahre später habe ich zu dem Unternehmen gewechselt, wo ich heute noch bin. Gestartet bin ich als Leitern Marketing in Deutschland, bis sich nach ein paar Jahren die Chance bot, ins Head Quarter nach Luzern zu wechseln. Hier durfte ich erst auf lokaler Ebene als Group Brand Managerin und später als Global Marketing Managerin meine beruflichen Stationen und Entwicklungen durchlaufen.
Ich habe bis vor anderthalb Jahren noch im Global-Marketing gearbeitete und durfte strategische Projekte leiten. Das Arbeiten im Marketing ist sehr abwechslungsreich, und befasst sich mit vielen Trends und Themen. In einem meiner Projekte musste ich mich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander setzen – für mich bis dahin noch ein ziemlich neues Gebiet. Aus dem "Trend" wurde eine Überzeugung und ich wollte tiefer in diesen Bereich einsteigen und die relevante Entwicklung im Umfeld des Unternehmens mitgestalten.
Kurz nach meinem EMBA Studium ergab sich die Chance ins Group Sustainability Team zu wechseln. Diese habe ich ergriffen, obwohl mir sehr bewusst wurde, dass ich meine Komfortzone – meine Kernkompetenz – damit verlasse. Aber mit einem offenen Mindset und den im EMBA Studium erworbenen Kompetenzen fühlte ich mich diesem Wechsel gewachsen. Und ich habe meine Entscheidung keinen Moment bereut.
Wie eingangs erwähnt habe ich sehr früh nach meiner Ausbildung mein erstes berufsbegleitendes Studium mit dem Schwerpunkt Marketing und Kommunikation an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Essen absolviert.
Einige Jahre später – und da war ich bereits in der Schweiz – habe ich einen CAS gemacht, um mir betriebswirtschaftliche Kompetenzen anzueignen. Und damit war die Basis geschaffen für meine nächste Weiterbildung, dem Executive MBA an der Hochschule Luzern.
Meine Weiterbildungen haben mir Türen geöffnet und mir die Möglichkeiten geboten, in meinem Job zu wachsen, mich weiterzuentwickeln und vernetzter zu Denken – sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene. Besonders wertvoll empfand ich im Lernprozess den Praxisbezug und ebenso den Erfahrungs- und Wissensaustausch mit meinen Mitstreitern. Dieser ist bis heute, auch nach meinem Studium, geblieben.
Ich bin der Meinung, man sollte nie aufhören zu lernen, denn so bleibt man den aktuellen und zukünftige Herausforderungen gewachsen.
Der Klimawandel ist zweifelsohne eine der grössten Herausforderungen unseres Jahrhunderts. Und nachhaltiges Wirtschaften ist eine Grundvoraussetzung um dieser ökologischen – aber auch anderen sozialen – Herausforderung gerecht zu werden. Mich begeistert immer wieder das unermüdliche Engagement der Menschen bei Emmi für Nachhaltigkeit. Das treibt auch mich an und bereitet mir tagtäglich Freude bei meiner Arbeit.
Herausfordernd und ressourcenintensiv finde ich die regulatorische Anforderungen zur Nachhaltigkeit, die immer mehr auf die Unternehmen zukommen. Das erfordert ein tiefes Verständnis der rechtlichen Anforderungen und die Implementierung von Systemen und Prozessen, um die Einhaltung zu gewährleisten. Es gibt aber auch Vorteile, denn sie fördert stark unsere crossfunktionale Teamarbeit, in der wir viel voneinander lernen und profitieren können.
Nehmt euch die Zeit – alleine oder mit Familie und Freunden oder sogar mit einem Coach – und visualisiert/skizziert, was eure Interessen sind, wo eure Stärken liegen und was eure Werte darstellen. Die Einschätzung von – und der Austausch mit – euch nahestehenden Menschen kann euch dabei helfen, euren beruflichen Weg zu schärfen. Und scheut euch auch nicht davor, Menschen zu interviewen, dessen Jobs ihr spannend findet, um mehr zu erfahren.
Suzan Durgut ist FH-Botschafterin. Unsere FH-Botschafter:innen zeigen den Erfolg einer FH-Ausbildung auf. Sie haben dafür Führungen geleitet oder Gesprächsrunden geführt. Sie haben Videos gedreht, Statements abgegeben oder Podcasts aufgenommen. Das Engagement der FH-Botschafter:innen geht weiter und wird sogar noch grösser. Machst du auch mit?