Dass ich die Leitung der Nachhaltigkeitskommission übernommen respektive neu aufgebaut habe, hat sich ziemlich organisch und somit auch aus unterschiedlichen Gründen ergeben. Der NaKt-Verein wurde bereits im Sommer 2014 – damals noch unabhängig vom VSZHAW - gegründet.
Dieser Verein ist aber im Mai 2016 in den Dornröschenschlaf gefallen, da alle Studierenden, welche in diesem Verein aktiv waren, das Studium abgeschlossen hatten. Ich habe ein paar dieser Studierenden gekannt und da ich mich sowieso in dem Verein hätte engagieren wollen, habe ich mich während des Masterstudiums darum gekümmert, dass sich Studierende wieder gemeinsam für Nachhaltigkeitsthemen an der ZHAW einsetzen können.
Schnell wurde mir klar, dass diese eigenständige Vereinsstruktur etwas umständlich ist und es Strukturen braucht, die auch das Weiterbestehen dieser Gruppe gewährleistet. Deshalb haben wir mit dem Verein der Studierenden (VSZHAW) zusammengearbeitet und die NaKt als erste Kommission des VSZHAW im Frühling 2018 gegründet.
Der initiale Aufwand und die Ausarbeitung des Kommissionsbeschriebs entstand in enger Zusammenarbeit mit dem VSZHAW, wobei ich froh war, mit Fabian Gämperle, damals Marketingleiter des VSZHAW, eine zuverlässige Ansprechperson und gute Unterstützung zu haben. Die Kommission ist nun so aufgebaut, dass es an jedem ZHAW-Standort - also in Winterthur, Zürich und Wädenswil - jeweils eine NaKt-Ansprechperson gibt, welche sich um Nachhaltigkeitsanliegen kümmert und Treffen sowie Events organisiert. Diese Standortleitungen bilden zusammen mit der Gesamtleitung das NaKt-Leitungsteam. Das Leitungsteam trifft sich im Idealfall mindestens ein bis zwei Mal im Semester, um übergreifende Themen zu behandeln und sich auszutauschen. Per Ende 2019 habe ich die Gesamtleitung der Kommission offiziell an Alexandra Büchi und Yves Hofmänner abgegeben.
Es hat mich extrem motiviert, mich mit anderen Menschen über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen und Ideen zu entwickeln, um die Hochschule nachhaltiger zu machen. Ganz kurz gesagt: Die Nachhaltigkeitsthemen waren für mich eine Herzensangelegenheit und deshalb habe ich gerne den Lead übernommen und es hat mir Spass gemacht, mich nach Gleichgesinnten umzuschauen, um gemeinsam an diesem Thema arbeiten zu können.
Ich habe ganz viele verschiedene Dinge gelernt. Vor allem jedoch habe ich viel über den VSZHAW, die ZHAW allgemein und die Hochschulpolitik gelernt. Auch konnte ich mein Selbstvertrauen stärken, weil ich gemerkt habe, dass ich mit der Zeit immer mehr wusste. Ich konnte lockerer damit umgehen mal eine Infomail an alle 13'000 Studierenden zu schicken oder einen Auftritt vor der Hochschulversammlung, inklusive Rektor, zu haben.
Auch wenn die NaKt noch immer eine kleine Kommission ist, so bin ich doch stolz darauf, dass wir es geschafft haben, diese Kommission aufzubauen. In nicht einmal zwei Jahren haben wir uns soweit bekannt gemacht, dass wir uns bereits im Frühlingssemester 2018 bei der Hochschulversammlung vorstellen durften und im Herbstsemester 2018 vom Rektorat angefragt wurden, um bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie mitzuwirken. Wir konnten seit 2017 an drei Nachhaltigkeitswochen mitwirken, haben in jedem Semester mehrere Events rund um das Thema Nachhaltigkeit wie zum Beispiel Kleidertauschevents, Bienenwachstücher selber machen, Filmabende, und so weiter organisiert. So haben wir Studierende der verschiedenen Departemente miteinander vernetzt. Mit der neuen NaKt-Gesamtleitung ist es zudem gelungen, frischen Wind in unseren Newsletterauftritt zu bringen und somit weitere Studierende anzusprechen.
Ich würde mir vor allem mehr Engagement von Seiten der Studierenden wünschen. Während meiner Zeit als Leiterin der NaKt bin ich sehr vielen interessanten und motivierten Leuten begegnet, von denen ich ausgegangen bin, dass sie sich engagieren wollen. Jedoch ist häufig dann doch nichts daraus entstanden und wir haben nichts mehr von den Personen gehört. Von einigen habe ich erfahren, dass sie sich nicht so gern auf etwas einlassen, das vom Aufwand her nicht klar einschätzbar ist. Dabei ist diese Art von Freiwilligenengagement so wertvoll, denn sie bietet viel Freiheit, einen grossen Gestaltungsspielraum und die Möglichkeit sich selbst weiter zu entwickeln. Zudem kann es sehr befriedigend sein, ein eigenes, zudem noch sinnvolles, Projekt durchzuführen und abzuschliessen.
Was ich aber auch sehr begrüssen würde und wofür ich mich während meiner Zeit im Studierendenrat und als Leiterin der NaKt immer wieder eingesetzt habe, ist, dass diese Art des Engagements während dem Studium auch mit ECTS-Credits honoriert werden sollen, damit eine solche Tätigkeit attraktiver wird. Oftmals lag das mangelnde Engagement nämlich auch einfach daran, dass keine Zeit vorhanden war, neben dem Studium, der Arbeit und anderen Tätigkeiten.