Autorin: Vera Sohmer
Vitamin D ist eigentlich ein Hormon, das der Körper mithilfe des Sonnenlichts in der Haut bildet. Es ist deshalb auch vom «Sonnenvitamin» die Rede.
Zu Vitamin D gehören verschiedene fettlösliche Verbindungen. Eine davon ist Vitamin D3 (Cholecalciferol oder Colecalciferol). Das Vitamin reguliert die Calciumaufnahme und den Phosphathaushalt und ist somit für gesunde Knochen und Zähne wichtig.
Ein starker Vitamin-D-Mangel kann bei Säuglingen und Kleinkindern zu Rachitis führen. Auch bei Erwachsenen kann es zu Knochenerweichung (Osteomalazie) kommen, wie auch zu Knochenbrüchigkeit (Osteoporose).
Ob ein leichter Vitamin-D-Mangel tatsächlich Beschwerden hervorruft, ist nicht eindeutig geklärt. Die genannten Symptome gelten nicht immer als sicher.
80 - 90% der Vitamin-D-Bildung geschieht über die Haut. Wer sich regelmässig an der Sonne aufhält, kann zumindest von April bis September für einen hohen Vitamin-D-Spiegel sorgen – denn die im Sonnenlicht enthaltenen UV-B-Strahlen sind wichtig für die Vitaminbildung.
Im Winter reicht das Sonnenlicht in unseren Breitengraden nicht aus, um genügend Vitamin D zu bilden. Allerdings kann es der Körper speichern, was den Vitamin-D-Spiegel ein Stück weit reguliert. Voraussetzung ist, dass man im Sommer genügend an der Sonne war. Wie lange diese Speicher gefüllt bleiben und ob sie bis im Frühjahr ausreichen, dazu gibt es unterschiedliche Angaben.
Es besteht das Risiko vorzeitige Hautalterung und von Hautkrebs. Zudem wird in Solarien meistens UV-A-Licht verwendet. Um Vitamin D zu bilden, ist jedoch UV-B-Strahlung notwendig.
Bestimmte Lebensmittel können einen kleinen Teil des notwendigen Vitamin D liefern. Nachfolgend eine Auswahl. (Vitamin-D-Gehalt in Mikrogram pro 100 Gramm; die Werte können je nach Herkunft des Produktes stark schwanken).
Lebensmittel |
Vitamin-D-Gehalt |
Hering |
bis zu 25 µg |
Wildlachs |
bis 25 µg |
Zuchtlachs |
bis zu 6.25 µg |
Eigelb |
bis zu 6,25 µg |
Ganzes Hühnerei |
bis zu 5 µg |
Pfifferlinge |
bis zu 5 µg |
Champignons |
bis zu 1,25 µg |
Der tägliche Bedarf an Vitamin D unterscheidet sich je nach Bevölkerungsgruppe und ist in der Tabelle aufgeführt (Angaben in Mikrogramm, µg).
Bevölkerungsgruppe |
Tagesbedarf |
Säuglinge im 1. Lebensjahr |
10 µg |
Ab dem 2. bis zum 60. Lebensjahr |
15 µg |
Schwangere und Stillende |
15 µg |
Ab 60 Jahren |
20 µg |
Ob jemand unter einem Mangel leidet, lässt sich mit den Werten einer Blutuntersuchung feststellen. Bestimmt wird der Gehalt an 25-Hydroxyvitamin-D (Calcidiol). Liegt die Konzentration unter 50 Nanomol pro Liter Blutserum (nmol/l) spricht man laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) von Vitamin D-Mangel. Unterschieden wird dabei die Unterversorgung (Konzentrationen zwischen 25-49 nmol/l) und der schwere Vitamin D-Mangel (unter 25 nmol/l). Liegt der Wert unter 25 nmol/l, wird im Allgemeinen eine Therapie mit Vitamin-D-Präparaten empfohlen.
Wie bei Eisenmangel und Vitamin-B12-Mangel gibt es auch bei Vitamin-D-Mangel keine einheitlichen Vorgaben, ab wann ein Mangel vorliegt. Mit Vorsicht sind deshalb Angaben zu geniessen, wonach bis zu 80 Prozent der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt seien.
Blutuntersuchungen bieten sich nur bei höherem Risiko für einen Vitamin-D-Mangel ab und werden nicht generell als Vorsorge-Tests empfohlen. Sinnvoll sind sie darüber hinaus bei älteren Patienten, die sich einen Sturz zugezogen haben. Dass die Tests inzwischen grossflächig und standardmässig gemacht werden, ist umstritten.
Eine zusätzliche Vitamin-D-Einnahme sollte nur bei festgestelltem Mangel und nach Absprache mit dem Arzt, der Ärztin erfolgen. Denn eine Überversorgung kann gefährlich werden. Bedenklich ist eine längere Einnahme von mehr als 100 Mikrogramm Vitamin D pro Tag. Der Körper kann Vitamin D als fettlösliches Vitamin im Fett- und Muskelgewebe speichern. Bei einem zu höhen Vitamin-D-Spiegel entsteht im Körper ein erhöhter Kalzium Spiegel – der Körper reagiert dann mit Beschwerden wie Übelkeit.
«Die Gefahr einer Überdosierung an Vitamin D besteht lediglich im Rahmen einer Selbstmedikation oberhalb der Höchstmenge.»
Prof. Dr. Armin Zittermann
Die körpereigene Vitamin-D-Produktion reguliert sich zwar selbst, Experten warnen aber davor, Vitamin D auf eigene Faust aus diversen Quellen – Vitamin-D-Tabletten, angereicherte Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Arzneimittel – gleichzeitig einzunehmen.
Einzelne Studien assoziieren einen höheren Vitamin-D-Spiegel mit einem milderen Krankheitsverlauf bei Covid-19. Allerdings heisst das noch lange nicht, dass sich Vitamin-D-Supplemente positiv auf Covid-Erkrankungen auswirken. Ob Vitamin D einen positiven Effekt auf die Prävention oder Erkrankung von Covid hat, ist umstritten – Studienergebnisse dazu zeigen bisher unterschiedliche Ergebnisse.
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