Vorlesung im Pyjama

Alyssia Kugler
Redaktorin Brainstorm | Studentin ZHAW
  • 28.04.2020
  • 2 min
Corona lässt grüssen, die Schule dafür nicht mehr. Plötzlich hat man Unterricht zu Hause und dies bringt viel Neues mit sich. Erste Gedanken zum "Distance Learning" im Studium.

Freitag der 13.: Wegen des Corona-Virus müssen neu alle Kurse und Vorlesungen der ZHAW auf dem digitalen Weg geschehen. Das hiess für uns Studis erst Mal eine Woche unterrichtsfrei, denn die ZHAW brauchte eine Woche, um sich für den digitalen Unterricht bereit zu machen. Das machte mich im ersten Moment stutzig, im zweiten Moment aber stand fest: Wir Studierenden sind vielleicht sogar noch schlimmer im Anpassungsprozess.

Plötzlich digitale Berühungsängste 

„Ich wär lieber in d‘Schuel cho, dihei machi doch nünt!“, heisst es im ersten Gruppentelefonat mit Kommilitoninnen. Anscheinend wären sie froh, um die Tagesstruktur des Studiums. „Keine Ahnung wie das funktioniert“, ist der nächste Ausruf und ich weiss, dass die Person, die das gerade gesagt hat, mit einem grossen Fragezeichen im Gesicht auf das Programm Microsoft Teams schaut. Seit wann sind wir so zurückhaltend bei neuen Technologien? Sonst drücken wir doch auch bei jedem neuen Gerät und jedem neuen Programm einfach mal herum, bis wir wissen, wie das funktioniert. Wieso jetzt nicht einfach auch?

Die Vorteile 

Wie auch immer, ich bin sicher, viele wissen dieses digitale Lernen auch zu schätzen. Jetzt kann man im Pyjama vor dem Laptop sitzen und Vorlesungen schauen. Man kann sich panischen Gesprächen à la „Was müend mer im andere Fach eigentli mache?“ oder „Dörf i mal luege wie du das gmacht hesch?“ super einfach entziehen, weil diese Gespräche nun digital stattfinden: einfach den Ton ausschalten, bis die Panikphase vorbei ist. Und am Morgen erspart man sich den Schulweg, was ein neues Zeitfenster öffnet. Ich lese jetzt jeden Morgen eine halbe Stunde in der Morgensonne. Herrlich.

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