Und das ist eingepackt in 4 grosse Koffer, 1 Handgepäck Koffer, 2 Rucksäcke, eine Handtasche und 4 Plastiktüten aus den unterschiedlichsten Läden. Die Aussage «Wenn ich was vergessen habe, kaufe ich es halt dort» ist diesem Typen genauso fremd, wie das platzsparende Einpacken. Für die 10-tätige Reise muss, neben unzähligen Klamotten und einer ganzen Pflegereihe, auch unbedingt das Hochzeitsfoto der Urgrosseltern, ein Wasserkocher und 5 Kilogramm Snacks aus der Heimat mitgeschleppt werden. Dies ganz zum Leidwesen der Mitreisenden und Anwohnern, denen die ganzen Gepäckstücke dieses Typs einfach nur im Weg sind.
Alles und jeder wird von diesem Touristentyp fotografiert. Und mit alles ist wirklich ALLES gemeint. Von der berühmten Sehenswürdigkeit, über die schönen Gebäude in der Altstadt, bis hin zum Abfalleimer. Andere Menschen sind vor diesem Typ auch nicht sicher und werden, meist ohne ihr Einverständnis, auch zu einem beliebten Fotomotiv. Am schlimmsten ist dieser Typ aber für seine Mitreisenden. Denn diese hören mindestens 10 Mal täglich den Satz: «Kannst du schnell ein Foto von mir damit machen?»
Dieser Typ hat anscheinend alle normale Kleidung zuhause vergessen. Denn alles, was er trägt sind «Ich liebe» oder «I love» T-Shirts der jeweiligen Stadt, wovon er unzählige am ersten Tag der Reise gekauft haben muss, damit er jeden Tag ein anderes in einer noch knalligeren Farbe tragen kann. Man würde ihm zwar auch glauben, dass er die Stadt, welche er gerade besucht, mag, ohne, dass er dies in Grossbuchstaben auf seiner Brust trägt, aber er lebt nach dem Motto «Urlaub wird erst zum Urlaub mit dem richtigen T-Shirt». Ganz extreme Arten dieses Typs kombinieren die T-Shirts mit Flipflops oder weissen Socken in Sandalen.
Für den 4-tägigen Urlaub in einer Stadt wird sich im Voraus monatelang vorbereitet. Dieser Touristentyp kauft sich unzählige Reiseführer und studiert diese sorgfältig. Als absoluter Albtraum jedes Gruppenführers stellt dieser Typ unzählige Fragen. Er hat auch null Hemmungen davor, den Gruppenführer zu korrigieren und ihn darauf hinzuweisen, «dass dies im Reiseführer aber anders steht». Ob es die Mitreisenden interessiert oder nicht, sie werden die ganze Reise mit unzähligen Facts bombardiert.
Egal, wo es hingeht, ob nach China oder ins Tessin, dieser Typ will und muss JEDEM etwas mitbringen. Egal, ob es die Tante der Schwiegertochter, die Tochter der Cousine ihrer Friseurin oder der Freund des Sohnes ihres Briefträgers ist, jeder kriegt ein Geschenk. Was diejenigen freut, die zuhause geblieben sind, kann eine echte Tortur für die Mitreisenden sein. Denn dieser Touristentyp ist damit beschäftigt in jeden Laden «kurz reinzuschauen» nur um nach drei Stunden mit achtzehn Taschen zum nächsten Laden zu huschen. Mitreisende können den Satz «Ach wie toll, das wäre doch genau etwas für» schon lange nicht mehr hören.