Täglich liest Mensch ĂĽber Migration in den Medien. Je nachdem, um was fĂĽr eine Art von «Fortgehen» es sich handelt, wird in einem anderen Narrativ erzählt. Meist rĂĽcken dabei weltpolitische und kulturelle Konflikte in den Vordergrund. Diese beschäftigen und begleiten die Menschheit seit sie in Bewegung ist. Doch sie machen nicht den ganzen Kuchen aus. Â
Bei allen negativen Schlagzeilen und zwischenmenschlichen Reibereien gehen die Individuen vergessen. Ihre Gesichter verschwinden in Gesprächen ĂĽber BĂĽrgerkriege und Wirtschaftskrisen. Sie werden zu Stellvertretenden. Â
Dabei ist Migration nicht nur zwingend eine Geschichte der Flucht, sondern viel mehr eine Geschichte der Menschheit. Die GrĂĽnde, wieso Mensch einen vertrauten Ort verlässt, könnten nicht vielschichtiger sein. Sie sind genauso individuell wie die Erfahrungen, die eine solche Reise mit sich bringt.  Â
Deswegen erzählen auf «ah-cho.ch» die Menschen ihre Geschichten selbst. Sie erklären, welche GefĂĽhle, Gedanken und Erlebnisse die Worte «Zuhause», «fortgehen» und «ankommen» in ihrem Leben mit Bedeutung fĂĽllen. Frei von jeglichem Narrativ, aber mit viel Tiefgang. Â
Die Webseite:Â www.ah-cho.ch
Auf «ah-cho.ch» möchten wir sammeln: Erinnerungen, Geräusche, innere Bilder, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle. Sie alle sollen gemeinsam die so verschiedenen, aber teilweise auch ähnlichen Erfahrungen abbilden, die Menschen im Prozess des «Ankommens» an einem unbekannten Ort durchleben.
Genauso bunt wie gesammelt wird, soll auch erzählt werden. Deswegen haben wir uns fĂĽr eine Webseite im Scrollytelling-Format entschieden. Multimediale Inhalte hauchen dem Text Leben ein und machen die Menschen dahinter spĂĽrbar. Â
Für uns ist es wichtig, dass alle Teilnehmenden des Projekts genügend Raum erhalten, um auch wirklich zu Ende zu erzählen. Deswegen haben wir Kürzungen und Streichungen der teilweise bis in die Nacht hinein geführten Gespräche so gut es ging vermieden. Auch auf Filmaufnahmen, welche erst in einem zweiten Schritt entstandenen sind, haben wir verzichtet.
Im Zeitalter von Social-Media und möglichst rascher Informationsaufnahme, wollen wir einen Gegenpol setzen und zum Verweilen einladen. Â
«ah-cho.ch» soll nach der Digezz-Abgabe nicht auf Stillstand gesetzt werden. Schön wäre es, unsere Sammlung an (Lebens-)Geschichten auszuweiten und zahlreiche neue spannende Persönlichkeiten mit an Bord begrüssen zu dürfen.
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Dieser Artikel wurde als Erstpublikation auf digezz.ch veröffentlicht.