Können Sie sich Alfred Escher als Baby vorstellen? Meine Baby-Escher-Animation ist ein Teil des Escher Walks geworden.
Zum ersten Mal hiess es für meine Klasse und mich, Konzepte und schliesslich Inhalte zu einem historischen Thema zu generieren. Denn für gewöhnlich befassen wir Trends & Identity Studierenden uns mit Phänomenen der Alltagskultur, analysieren und hinterfragen gesellschaftliche Entwicklungen und Trends, um sie dann mittels Design in Konzepte und Lösungen umzusetzen.
Unser sechswöchiges Modul innerhalb des interdisziplinär angelegten Projekts „Escher Walk“ nannte sich Escher (weiter)denken 2019. Der Auftrag war klar, die unterschiedlichen Stationen des digitalen Tourguides sollen mit unseren Geschichten resp. Inhalten gefüllt werden. In den ersten Wochen wurde dank unserer Dozentin Barbara Liebster ein vollständiges Bild Alfred Eschers, seines Tun und Wirkens in der Stadt Zürich und in der Schweiz vermittelt. So fanden nebst der Recherche und Auseinandersetzung mit der historischen Figur Eschers, Besuche an unterschiedlichen Wirkungsstätten, Entdeckungsspaziergänge durch die Innenstadt Zürichs oder ein Vortrag von seinem Biografen Joseph Jung, statt.
Mit einem Rucksack voller Inputs und Informationen galt es nun, die Inhalte der Stationen individuell auszuarbeiten.
Die Credit Suisse, die Swiss Life, die ETH, der Zürcher Regierungsrat und der Nationalrat, der Gotthard Tunnel, das Belvoir und so weiter und so fort. Die Liste der Orte ist lang, die mit dem Pionier der modernen Schweiz in Verbindung gebracht werden.
Mich selbst hat aber von Anfang an eine andere Frage nicht losgelassen: Kann ich mir Alfred Escher als Baby vorstellen? Zumal, da wir, wenn wir an Gründer, Pioniere, Erforscher und Entdecker von anno dazumal denken, uns in unseren Gedanken wohl meistens nur ein bärtiger alter Mann erscheint. Mir zumindest geht das so. Wie war Alfred Escher als Baby? War er denn überhaupt einmal ein Baby? Kann ich mir denn andere Personen als Baby vorstellen? Mutter Theresa, Barack Obama oder den Dalai Lama. Und wie verhält es sich mit Josef Stalin oder Donald Trump?
In der Umsetzung der Inhalte waren wir frei. Einzig das Format musste eingehalten werden, sprich der App User wird mit seinem Smartphone in der Stadt Zürich unterwegs sein. Dies bedingte zudem eine enge Zusammenarbeit mit den Interaction Designern, welche für die Kreation und die technischen Belange der Webapp zuständig waren.
Ich habe mich in der Ausführung für das Medium Zeichnung entschieden. Zeichnungen die mittels Animation sich später zu einer Geschichte entwickeln sollen. Zeichnungen eines Babys, herzig und unschuldig. Biologische, psychologische und demografische Faktoren werden es prägen. Aber trotzdem weiss niemand so genau, was sein wird. Weder das Baby, die Mutter, der Vater, weder Alfred, noch ich.