Das FH-Netzwerk

Wozu gibt es Alumni-Organisationen, wozu eine nationale Dachorganisation? Wie funktioniert das Alumni-Netzwerk? Und was bringt es Studierenden? Eine Einordnung.

Das Studium an einer Hochschule dient in allererster Linie der Ausbildung sowie der Forschung und Entwicklung. An der Hochschule findet aber auch ein lebhafter und wertvoller Wissensaustausch statt – unter Studierenden und Dozierenden sowie zwischen Lehre und Praxis – es entstehen Netzwerke, eine Identität wird geschaffen. Diese prägt nicht nur die Schulen, sondern auch ihre Studierenden und Absolventen.

Diese Identität weit über die Studienzeit zu erhalten und zu kultivieren ist ein grosses Anliegen der Fachhochschulen. Es zählt der Gedanke, dass Ehemalige ihrer Bildungsstätte langfristig verbunden bleiben und sie auch unterstützen, wenn sie später dank Karriere und Position dazu in der Lage sind. Stichwort Fundraising. Doch auch dem Wissenstransfer aus der Praxis dienen diese Kontakte, und letztlich geht es natürlich auch um das Netzwerk an sich – das Brainraising und Friendraising.

Vorteile fĂĽr Studierende

Soweit die Sicht der Hochschulen. In erster Linie sind die Alumni-Organisationen selbstredend ihren Mitgliedern verpflichtet: Also den Absolventinnen und Absolventen wie auch Studierenden. Nicht nur nach dem Studium sondern auch währenddessen kann sich ein gut gepflegtes und zielgerichtetes Netzwerk als wertvoller Erfolgsfaktor erweisen.

Idealerweise erweitern Alumni-Organisationen deshalb ihr Wirkungsfeld von den Ehemaligen auf die (noch) Studierenden. Diese erhalten durch den Austausch mit Alumni Informationen über das Studium und insbesondere wertvolle Einblicke in Berufsperspektiven und Karrieremöglichkeiten danach. Gute Kontakte können mitunter auch den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern. Die Ehemaligen können dabei die Rolle als Botschafter und Vermittelnde einnehmen. Das Fördern und Unterstützen steht hier im Zentrum des Alumniwesens.

Nach dem Studium verändert sich die Beziehung zur Alma Mater und gleichzeitig auch die Ziele und Zwecke der Absolventinnen und Absolventen. In den Vordergrund rücken Fragestellungen rund um Berufsstand und Berufsidentität, Karriereentfaltung, Bildungspolitik, Weiterbildung oder Kontaktnetze. Die Alumni-Organisationen dienen nun als verbindendes Element zwischen Ausbildungsstätte und Ehemaligen und insbesondere als Plattform für das berufliche und private Netzwerk. An Events und Fachveranstaltungen können der Austausch gefördert und Kontakte gepflegt werden.

FH SCHWEIZ vereint alle Facetten

Wie die Fachhochschulen selber ist die Landschaft der FH-Alumni-Organisationen indes eine sehr bunte und heterogene. In Grösse, Struktur und Ausrichtung unterscheiden sie sich teilweise erheblich. Das ist auch gut so und entspricht den unterschiedlichen Fachbereichen und Interessensgebieten – von Kultur über Gesundheit bis Wirtschaft und Technik. Entsprechend vertreten die einzelnen Organisationen unterschiedliche Interessen, Schulen oder Regionen. Der nationale Dachverband FH SCHWEIZ vereint all diese Facetten in einer Organisation. Diese hat die Möglichkeit und Aufgabe, alle übergeordneten Interessen der FH-Absolventinnen und -Absolventen auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten.

36 regionale und vier nationale Organisationen sind FH SCHWEIZ angeschlossen und vereinen mittlerweile 48 000 Mitglieder. Nebst der professionellen Unterstützung der einzelnen Alumni-Organisationen und der Stärkung der Marke «FH» liegt die Vertretung der Anliegen der Mitglieder bei FH SCHWEIZ stark im Bereich des «Forderns». Als politische Organisation steht der Dachverband im Austausch mit Behörden und anderen nationalen Verbänden, nimmt an politischen Hearings teil und partizipiert an Vernehmlassungen. Präsident von FH SCHWEIZ ist FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen, der Beirat wird durch Bundesparlamentarier und Wirtschaftsvertretern besetzt. Eines der Hauptziele liegt stets darin, das FH-Profil zu schärfen, welches Absolventinnen und Absolventen über alle Fachbereiche hinweg auszeichnet. Zum weiteren Engagement von FH SCHWEIZ zählen jährlich stattfindende Events und andere Dienstleistungen für die Mitglieder, wie etwa die Zeitschrift INLINE, die zweijährliche Lohnstudie, Plattformen wie fhjobs.ch oder fhmaster.ch oder Angebote in Form von vergünstigten Zeitungsabonnementen, Fahrzeugmieten oder Rabatte auf Zusatzversicherungen von Krankenkassen (Kollektivverträge).

Mitglied bei FH SCHWEIZ können auch Personen werden, die nicht einer Alumni-Organisation angeschlossen sind. Auch Nicht-FH-Absolventen steht die Möglichkeit offen, via fhfriends dabei zu sein. Dem Dachverband ist es ein Anliegen, möglichst viele Menschen, die sich für die duale Ausbildung sowie Bildung allgemein interessieren, zusammen zu bringen.

 

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