Das lief bildungspolitisch in der Frühlingssession 2022

Die Frühlingssession des Parlaments ist soeben beendet worden. Es gab wieder interessante bildungspolitische Entwicklungen. Der Nationalrat nahm die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» für neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» an. FH SCHWEIZ ist gegen den Titel-Wirrwarr und versucht nun den Ständerat für eine Ablehnung dieser Motion zu gewinnen. Der Vorstoss zur «Stärkung der digitalen Kompetenzen von Gesundheitsfachpersonen» könnte einen Einfluss auf die FH-Aus- und Weiterbildung haben.

Nationalrat will «Professional Bachelor»

Der Nationalrat hat die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» für neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» behandelt. Der Bundesrat beantragte die Ablehnung der Motion. Sie wurde jedoch mit 129 zu 54 Stimmen bei sieben Enthaltungen angenommen. Dies war zu erwarten gewesen, nachdem die Motion von 79 Nationalrät:innen unterschrieben worden war. Zumindest sollen gemäss Aussage von NR Aebischer in der Debatte die neuen Titel «nur» im Supplement stehen, wir sind aber dennoch alles andere als zufrieden.

 

Frühere Forderung & bisherig umgesetzte Massnahmen

Seit Jahren fordern diverse Kreise die Einführung von Titeln wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» für die Abschlüsse der höheren Berufsbildung. Ein entsprechender Vorstoss scheiterte 2014 im Ständerat. Als Massnahmen zur transparenterer Darstellung der Beruflichen Bildung wurde kurz darauf der Nationale Qualifikationsrahmen für Berufsbildung (NQR-BB) lanciert, der alle Berufsbildungsabschlüsse einstuft und einen Vergleich erleichtert. Damit wurden auch einheitliche englischen Titelbezeichnungen (Übersetzungen) eingeführt, welche die Berufsbezeichnung international verständlicher machen sollten.

 

Neue Forderung & aktuelle Entwicklungen

Im 2020 wurde die Forderung mit einer gleichlautenden Motion wiederbelebt. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) nahm daraufhin im Auftrag des Bundesrates eine umfassende Auslegeordnung vor und lancierte das Projekt «Positionierung HF». Dieses soll die Positionierung der Höheren Fachschulen verbessern. Dieses Jahr werden die Arbeiten am Projekt abgeschlossen. Auch FH SCHWEIZ wird die Bemühungen zur besseren Positionierung der HF unterstützen. Wir sind an den Arbeitstagungen des SBFI mit dabei. Im Zwischenbericht zu den Arbeiten kommt das SBFI zum Schluss, dass Titel die Probleme nicht lösen. Auch wir haben versucht darzustellen, dass noch mehr Wirrwarr entstehen würde. Wir bleiben also unbedingt dran und setzen nun alles daran, den Ständerat für eine Ablehnung dieser Motion zu gewinnen. Wir werden uns aktiv eingeben, damit das Anliegen nicht einfach so durchgewinkt wird. Wir sind zuversichtlich, dass wir Verbesserungen erzielen können.

→ Mehr zum Thema «Professional Bachelor» und «Professional Master»

 

Höhere digitale Kompetenz für Gesundheitsfachpersonen

Ich habe in dieser Session den Vorstoss zur «Stärkung der digitalen Kompetenzen von Gesundheitsfachpersonen» eingereicht. Dieser könnte einen Einfluss auf die FH-Aus- und Weiterbildung haben.

 

→ Zum Sessionsbrief Frühling 2022

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