Die ersten MAS-Studiengänge an Fachhochschulen entstanden 2005. Seither ist das Angebot stark gewachsen: Heute gibt es mehrere Hundert MAS-Studiengänge verschiedenster Fachrichtungen. Warum der Weiterbildungsmarkt so boomt liegt gemäss Toni Schmid, Geschäftsführer von FH SCHWEIZ (Dachverband der FH-Absolventinnen und -Absolventen) daran, dass sich das berufliche Umfeld schnell wandelt. Das zeigen auch die Resultate der FH-Lohnstudie 2017: Rund die Hälfte der Teilnehmenden bestätigt, dass sich ihr Berufsfeld in den letzten fünf Jahren «ziemlich stark» verändert hat. Ebenso viele gehen davon aus, dass dies auch in den kommenden fünf Jahren der Fall sein wird. Ursachen für diese Veränderungen sehen 60 Prozent der FH-Absolventinnen und -Absolventen in der technologischen Entwicklung und den veränderten Organisationen. «Die Veränderungen der Arbeitsbedingungen betreffen in erster Linie die Anforderungen an die Kompetenzen der einzelnen Mitarbeitenden. Insbesondere Flexibilität, IT-Kompetenz und lebenslanges Lernen sind gefragt», so Prof. Dr. Anja Habegger, die an der Berner Fachhochschule zum Thema neue Arbeitswelten forscht.
Allerdings macht eine Weiterbildung nicht immer Sinn: «Eine Weiterbildung bringt gerade für Führungskräfte nur etwas, wenn sie auf die individuelle Situation abgestimmt ist», so Toni Schmid. Eine Empfehlung der ehemaligen Rektorenkonferenz der Fachhochschulen wünschte sich eine klare Berufs- und Bedarfsorientierung für die MAS-Studiengänge. Im Vordergrund stünden der Praxistransfer sowie die Erweiterung der Berufsbefähigung der MAS-Studierenden, heisst es dort. Das Zielpublikum dieser Studiengänge umschreibt die Empfehlung mit erfahrenen Kaderpersonen und Fachspezialistinnen – sowie mit Berufswechslern, Personen also, die sich das grundlegende Know-how eines neuen Arbeitsgebiets rasch erarbeiten müssen. Und das neben der Berufstätigkeit. Kurzum: Ein MAS-Studiengang unterstützt die Studierenden idealerweise darin, ihre bestehenden Qualifikationen spezifisch zu ergänzen, sinnvoll zu erweitern oder umsichtig zu sichern.
MAS-Studiengänge setzen im Idealfall bei den Kompetenzen und Erfahrungen von Berufspersonen an. Die Studierenden bringen ihre Motivation und ihre Ziele ein, die Arbeitgeber ihre Erwartungen und Bedürfnisse. MAS-Studiengänge sollten die Anwendbarkeit in der Praxis zum massgebenden Kriterium ihrer Ausrichtung definieren. Anwendbarkeit heisst Praxisnähe und Praxisrelevanz. Und genau dies schärft das Profil des einzelnen FH-Absolventen. Das FH-Profil beschreibt das Kompetenz- und Erfahrungsprofil und unterstreicht die hohe Beschäftigungsbefähigung. Die Ausbildung und die folgende Weiterbildung müssen diesem Profil dienen. Jeder Lernprozess auf MAS-Ebene zielt somit darauf ab, das eigene Profil zu stärken.
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Eine Übersicht der Weiterbildungen an Fachhochschulen findest du unter www.fhmaster.ch.