Diese Motion muss gestoppt werden

Die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» für neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» wurde im Nationalrat angenommen. Ich empfehle die Ablehnung der Motion. Hier meine vier wichtigsten Gründe.

Der Nationalrat hat Anfang März die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» für neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» behandelt und – wie bereits vor 10 Jahren – leider deutlich angenommen. Seit Jahren fordern diverse Kreise die Einführung von solchen Titeln für die Abschlüsse der höheren Berufsbildung.

Wie der Bundesrat empfehle auch ich die Ablehnung der Motion. Das sind die Gründe:

  1. Es kommt zu einer Vermischung von Hochschul- und beruflichen Titeln.
  2. Mit dem Titel «Bachelor»/«Master» wird durch eine in der Bildungslandschaft unpassende Akademisierung die eigentliche Stärke der HF – nämlich die konsequente Orientierung an der Berufsbildung – untergraben.
  3. Ein Titel wie «Professional Bachelor» wird den sehr heterogenen und spezialisierten beruflichen Abschlüssen der höheren Berufsbildung nicht gerecht.
  4. Mit den neuen Titeln werden die ausbildenden Institutionen im Bereich Tertiär B international mit einer anderen Bildungsstufe verglichen und damit indirekt abgewertet.

In den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene Massnahmen getroffen, um die berufliche Bildung aufzuwerten. Weiter besteht durch die Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems der Zugang zum Erwerb eines Hochschultitels. Das SBFI hat nun auch das Projekt «Positionierung HF» lanciert. Auch FH SCHWEIZ unterstützt eine bessere Positionierung der HF. Wir sind an den entsprechenden Arbeitstagungen des SBFI mit dabei.

Als Nächstes wird die Motion im Ständerat behandelt. Wir setzen nun alles daran, den Ständerat für eine Ablehnung dieser Motion zu gewinnen. Bevor mit der Motion ein Schnellschuss beschlossen wird, sollen die ausführlichen Arbeiten des SBFI (Resultate gegen Ende 2022 erwartet) abgewartet werden. Ich werde mich aktiv dafür einsetzen, dass das Anliegen nicht einfach so durchgewinkt wird.

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