eMobility+: Innovative Softwarelösungen für die E-Mobilität der Zukunft

Emanuel Hadjikan
CEO von IMPROVE mobility solutions | Bachelor in electrical engineering and information technologies with a major in energy systems and management
  • 25.03.2024
  • 5 min
Die Elektrifizierung von Busflotten ist ein wichtiger Schritt hin zur Erreichung der Klimaziele. Die Nachladung und beschränkte Reichweiten bedingen oft komplexe Planungsprozesse mit Folgen auf die Fahrplangestaltung und betriebliche Effizienz. Doch wie kann die Elektrifizierung nachhaltiger und umweltfreundlicher gestaltet werden?

Welches Potenzial bieten Batterien der Zukunft? Was passiert mit ausgedienten Batterien? Gefragt sind digitale Lösungen, um die Elektrifizierung von Busflotten effizienter und kosteneffektiver zu gestalten. eMobility+ ermöglicht Betreibern, ihre Flotten optimal zu planen und bestehende Prozesse zu optimieren.

Die Vorteile von Elektromobilität sind unverkennbar: Effiziente Elektromotoren sorgen nicht nur für tiefere Lärm- und Schadstoffemissionen, sie ermöglichen auch die Rückgewinnung der Bremsenergie. Ein grosser Knackpunkt stellen jedoch die Energiespeicher insbesondere für E-Busse und E-LKWs dar. Während bei Elektroautos Reichweiten von rund 500 km möglich sind, stossen Hersteller bei der Dimensionierung von Traktionsbatterien für Busse und E-LKWs an ihre Grenzen. Einerseits werden grosse Batteriespeicher benötigt, um kommerzielle Reichweiten anzubieten, andererseits führen grosse Batterien nebst verminderter Nutzlast zu einem erhöhten ökologischen Fussabdruck und erhöhten Investitionskosten.

Auch das Nachladen der Fahrzeugbatterien bringen viele Herausforderungen mit sich. Meist sind lokale Verteilungsnetze nicht auf erhöhte Ladeleistungen von einer 100 prozentigen Elektromobilität ausgerichtet. Um den benötigten Investitionsaufwand zu reduzieren, setzen Netzbetreiber künftig vermehrt auf dynamische Stromtarife, was bei Endkunden vermehrt zu erhöhten Netzgebühren oder Energiekosten führen könnte.

Analysen statt Annahmen

Aus einer Bachelorarbeit an der Berner Fachhochschule hervorgegangen, verfolgt «eMobility+» das Ziel, E-Bus-Systeme als Gesamtsystem zu betrachten und für jeden Anwendungsfall das optimale E-Bus-System zu konzipieren.

Auf dem Markt haben sich inzwischen mehrere Systeme wie «Opportunity Charging», «Depot Charging» oder «In-Motion-Charging» durchgesetzt, die je nach Anwendungsfall unterschiedliche Sinnhaftigkeit aufweisen. Je nach Technologie können höhere Investitions- oder Betriebskosten stärker ins Gewicht fallen, womit es von grosser Wichtigkeit ist, die gesamten Lebenszykluskosten genauer zu analysieren.

Strategische Entscheide von Verkehrsunternehmen im Rahmen der Elektrifizierungsstrategien werden oft in Studien untersucht und geben eine Zielrichtung vor. Aktuelle wissenschaftliche und marktbasierte Erkenntnisse werden dabei oft zusammengefasst. Zur Vereinfachung werden häufig vereinfachte Modelle verwendet, die die Aussagekraft der Untersuchungen vermindert.

Dadurch können wichtige Fragestellungen rund um die Nachhaltigkeit des Gesamtsystems wie die Lebensdauer und 2nd-Life-Potenziale der Traktionsbatterien oder die
Optimierung der Ladestrategien auf dynamische Energiekosten nicht beantwortet werden. Die Folge: Betriebs- oder Investitionskosten fallen höher aus als ursprünglich vorgesehen, was zusätzlich zu einer Minderung der Akzeptanz der Elektrifizierungsvorhaben in der Öffentlichkeit führen kann.

Gesamtkonzept als Erfolgsmodell

Die Welt befindet sich in einem stetigen Wandel. Es ist daher von großer Bedeutung, technologische Fortschritte bei der Realisierung von Elektrifizierungsmassnahmen direkt zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang hat sich eMobility+ zur Mission gemacht, Elektrifizierungsvorhaben mit innovativen Lösungen nachhaltig und dynamisch zu gestalten.

Durch die Software von eMobility+ können Unternehmen den gesamten Lebenszyklus ihrer E-Bus-Flotte planen, überwachen und optimieren - angefangen bei den ersten Ideen aus dem Brainstorming bis hin zur Optimierung bestehender E-Bus-Systeme. Die modularen Lösungen von eMobility+ ermöglichen es Unternehmen, je nach Bedarf einzelne Module oder Paketlösungen zu erwerben, um ihre Vorhaben erfolgreich umzusetzen.

Die cloudbasierte Ausrichtung von eMobility+ ermöglicht ein dynamisches Arbeiten im Team und in Echtzeit. Betriebsdaten wie Fahrpläne oder Streckendaten können direkt in die Software importiert werden, um die technischen Eigenschaften der Fahrzeuge, Ladestrategien, Fahrzeugbereitstellungen und Fahrplangestaltung effizient aufeinander abzustimmen.

Zusätzlich bietet eMobility+ attraktive Daten an, um das System für die Zukunft zu rüsten. So können beispielsweise PV-Anlagen in die Ladeinfrastruktur integriert werden, um den Eigenverbrauch zu optimieren und Erträge aus der Einspeisevergütung zu maximieren.

Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz sind wir von eMobility+ überzeugt, die Weichen für eine grüne Zukunft zu stellen und einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung von Flotten zu leisten.

 

Weitere Informationen: improve-mobility.com

Förderprogramm für unternehmerische Fachhochschul-Studierende

Dank eines überzeugenden Konzepts für den geplanten Markteintritt von eMobility+ konnte das Projekt die Jury der Gebert Rüf Stiftung beeindrucken und sich den Gewinn des Förderprogramms "First Ventures" sichern. Die Gebert Rüf Stiftung unterstützt das Projekt mit einem Förderbeitrag in Höhe von rund CHF 149'000.

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