
Autor: Gian Beeli
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Wir Menschen wollen glĂĽcklich sein. Das BedĂĽrfnis nach GlĂĽck ist so bedeutend, dass selbst die Vereinten Nationen es als grundÂlegendes menschliches Ziel definiert haben. Doch was macht uns glĂĽcklich? Eigentlich gibt es dazu eine einfache Formel: Wenn unser Leben viel von dem enthält, was wir fĂĽr wichtig halten, dann sind wir glĂĽcklich. Was wir fĂĽr wichtig halten, ist von Person zu Person unterschiedlich. Trotzdem gibt es Faktoren, die nachweislich zu GlĂĽck fĂĽhren. Diese untersucht die GlĂĽcksÂforschung, ein zentraler Baustein der positiven Psychologie.
Definition von 'Positive Psychologie':Â Das Fachgebiet der positiven Psychologie erforscht die Voraussetzungen menschlichen Wohlbefindens, um die individuelle Zufriedenheit oder die Zufriedenheit innerhalb Organisationen und Nationen zu verbessern.
Gemäss der Glücksforschung gibt es unterschiedliche Faktoren, die uns nachweislich glücklich machen. Dazu zählen gute Gesundheit, ein gesundes Familienleben, eine sinnstiftende Arbeit, Freiheit, die Abwesenheit von Krieg und Gewalt, ein hoher Lebensstandard, Religion und gute Bildung. Ein Faktor wird jedoch oft unterschätzt – gute romantische, freundschaftliche und familiäre Beziehungen.
Ein gutes Leben besteht aus guten Beziehungen.
Robert Waldinger, US-amerikanischer Forscher und Psychiater
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Dass gute Beziehungen wichtig in unserem Leben sind, wurde auch von der Langzeitstudie «Grant Study of Adult Development» erkannt. Die Studie untersucht seit 1938 das Leben von 268 Männern auf Einflüsse, die ihr Leben und ihre Entwicklung beeinflussen. Die Erkenntnisse der Studie zeigen, dass gute Beziehungen sowohl zu mehr Glück bzw. Zufriedenheit führen, als auch allgemein positiv auf unsere Gesundheit wirken.
Gesunde Beziehungen beeinflussen unsere körperliche und psychische Gesundheit. Gemäss der Studie aus Harvard bringen sie unter anderem folgende Vorteile mit sich:
Bindungen zu anderen Menschen und ihre Wirkung auf unser Wohlbefinden hängen stark mit einem Hormon zusammen: Oxytocin, auch Kuschel- oder Liebeshormon genannt. Wenn wir anderen Menschen auf positive Weise näherkommen, dann schĂĽttet unser Körper Oxytocin zusammen mit dem GlĂĽckshorÂmon Serotonin aus. Als Resultat verlangsamt sich unsere Atmung und die Herzfrequenz. Ein GefĂĽhl der Geborgenheit setzt ein und die Beziehung zu unserem GegenĂĽber verstärkt sich.
Oxytocin spielt eine massgebende Rolle in unserem Körper. Die Neuropsychologin Barbara Studer erklärt, was im Körper bei Berührungen abläuft.
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BerĂĽhrungen und körperliche Nähe sind wichtig. Die AusschĂĽttung des KuschelÂhormons braucht aber nicht unbedingt eine Partnerin oder einen Partner. Zum Beispiel Tanzen, Massagen oder das Streicheln von Haustieren können auch ein wohliges GefĂĽhl bewirken.
Oxytocin hat viele positive Nebeneffekte, auch deshalb sind soziale Bindungen besonders gut fĂĽr unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.
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Positive soziale Bindungen sind grundlegend für unsere Gesundheit und Zufriedenheit, so viel ist nun klar. Doch wie genau funktionieren gesunde Beziehungen? Das Buch «The Good Life» von Robert Waldinger und Marc Schulz fasst die Ergebnisse der «Grant Study of Adult Development» und die Erkenntnisse rund um Beziehungen zusammen.
Eine der zentralen Erkenntnisse von «The Good Life» ist, dass es nicht bedeutend ist, wie viele Beziehungen oder Freundschaften wir fĂĽhren, sondern wie qualitativ unsere Bindungen sind. TiefÂgrĂĽndige und qualitative Beziehungen haben den grössten Effekt auf unser Wohlbefinden. Qualitative Bindungen zeigen sich durch:
Glückliche Beziehungen dürfen auch Höhen und Tiefen haben. In diesen Momenten entwickeln wir uns weiter und oft auch die Beziehung. Ein gelegentlicher Streit ist kein Problem und bedeutet nicht, dass wir in einer ungesunden Beziehung leben, solange wir unserem Gegenüber vertrauen und uns gegenseitig unterstützen. Ungesunde Beziehungen sind geprägt von ungelösten Konflikten und Spannungen. Dies ist anstrengend für unseren Geist und Körper, was uns anfälliger für Krankheiten macht.
Auch die tiefgründigste Beziehung der Welt hat ihren Ursprung in einem kurzen Moment gegenseitigen Interesses.
Das Geheimnis hinter einem guten sozialen Umfeld ist, dass wir bestehende Beziehungen pflegen und neue aufbauen. Nur wenn wir in eine Bindung investiert sind, kann sie tiefgründig und qualitativ werden. Für neue Beziehungen müssen wir offen für soziale Momente sein und aktiv an diesen teilnehmen. Bereits kurze soziale Interaktionen im Alltag können einen grossen Unterschied machen.
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