«Blockaden bestehen aus Gefühlen», so Ruth Joss, Ergotherapeutin mit eigener Praxis in Bern. Es kann Angst, Panik, Überforderung, das Gefühl von Lähmung, Unruhe, Flucht etc. sein. Sehr viele Studierende leiden unter Blockaden oder Prüfungsangst. Es ist wichtig, dass du ins Handeln kommst, solltest du blockiert sein. Das tönt nach Widerspruch, ist aber keiner, wenn man ein paar Tipps und Hinweise kennt. Handeln bedeutet in einem ersten Schritt nicht, die Aufgabe anzupacken, sondern die Blockade anzugehen:
Blockade oder Entscheidungsschwäche bewusst wahrnehmen, ohne sich Vorwürfe zu machen.
Gefühle wahrnehmen und zu dem Gefühl «hingehen». Ruth Joss beobachtet bei ihren Klienten, dass sich negative Gefühle auflösen, wenn sie konkret gefühlt werden. Anstelle der negativen kommen positive Gefühle zum Vorschein, ein Phänomen. «Um sich das besser vorstellen zu können, vergleiche ich das oft mit dem Wetter», so Ruth Joss «»Negative» Gefühle sind wie Wolken oder Nebel, «positive» wie die Sonne. Wenn sich die Wolken oder der Nebel verziehen, kommt die Sonne hervor. Die Sonne scheint auch, wenn Wolken davor sind, positive Gefühle sind da, auch wenn sie von negativen überdeckt werden». Sobald die positiven Gefühle hervorkommen können, löst sich die Blockade auf. Das befähigt dich, das Nötige zu erledigen.
Ist man sich das erst einmal bewusst, sollte man das Ziel visualisieren, das verstärkt die Ausrichtung. Visualisieren des Erreichten löst Freude und Energie aus. «Stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn du die Arbeit erledigt hast. Verinnerliche dieses Gefühl der Erleichterung, der Freude oder des Stolzes und verwende die Energie, die daraus entsteht, um die Arbeit in Angriff zu nehmen», so Ruth Joss.
Definiere kleine klare Schritte, die abgearbeitet werden können. Das gibt Bestätigung und Kraft, weiterzumachen.
Manchmal klappt es mit dem Anpacken nicht alleine. «Dann braucht es Unterstützung», so Ruth Joss. «Eine Person, mit der man Arbeitsschritte definiert, terminiert und die bei der Durchführung vielleicht gar im Raum ist». Das kann ein Freund, die Schwester oder ein Kollege sein oder auch eine Ergotherapeutin.
Es gibt noch viele weitere «technische» Tipps, wie Selbstbelohnung, Ordnung und Rituale schaffen, mit Register arbeiten etc. Du findest auch auf der Seite von Ruth Joss hilfreiche Hinweise und auf watson einen ausführlichen Beitrag zum Thema Blockade. Was sind deine Tipps und Erfahrungen?