Mirco hat letztes Jahr seine Masterarbeit abgegeben. Und dann alles auf eine Karte gesetzt. Statt wie die Meisten seiner Mitstudierenden nach dem Studium einen Job zu suchen, hat er  sich selbständig gemacht. Vor einigen Monaten hat er nun seine eigene Firma gegrĂĽndet. Träume und Ideen hat Mirco viele. Und erst auf dem besten Weg sie auch zu verwirklichen.Â
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An einem Familienanlass beobachtete Mirco seine Cousine mit ihrem Kinderwagen. Nachdem sie ihr Kind aus dem Wagen hob, flog dieser mit lautem Getöse um. Das Rad wackelte wie in einem letzten Schrei um Hilfe. Ein etwas genauerer Blick offenbarte ein Monster aus Plastik und unterschiedlichsten Materialien die miteinander vernietet oder verschweißt sind. Nicht reparierbar, schwierig wiederverwendbar und erst recht nicht rezyklierbar. Das muss doch besser gehen, dachte er sich. Doch warum sollte ein Hersteller einen qualitativ Hochwertigen Kinderwagen produzieren, wenn er nur ein paar Jahre benutzt und dann weggeworfen wird? Er erinnerte sich an seine Vorlesung über Kreislaufwirtschaft und Produkte als Service aus seinem Bachelorstudium in Energie und Umwelttechnik. Ihn hatte fasziniert, dass dabei Produkte so langlebig wie möglich hergestellt werden und nur zur Nutzung angeboten werden. Die Materialien, aus denen ein Produkt besteht, bleiben im Besitz des Herstellers und dieser hat so die Motivation, dass diese so lange wie möglich im Kreislauf bleiben. Der Konsument bezahlt nur für das Ergebnis. Kurzerhand entschied sich Mirco in seiner Masterarbeit mit dem Thema Kreislaufwirtschaft und Kinderwagen auseinanderzusetzen. Dabei entstand loopi. Und Mirco ist jetzt Experte für Kinderwagen - ganz ohne Kinder.
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Das Starten eines Projektes, beziehungsweise eines Unternehmens, ist einer der effektivsten Möglichkeiten eine Veränderung zu bewirken, sagt Mirco. Heute entwickelt Mirco mit loopi und dem mittlerweile fĂĽnfköpfigen GrĂĽnder:innen-Team den ersten Kinderwagen der repariert, wiederverwendet und rezykliert werden kann. Der Kinderwagen ist modular konzipiert, so dass er an die individuellen BedĂĽrfnisse einer jeden Familie angepasst und mit ihr mitwachsen kann.Â
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“Den Kinderwagen wirds nur im Abonnement geben”, sagt Mirco. “Daher haben wir als Unternehmen den Anreiz, sie so hochwertig und langlebig wie nur möglich gestalten”. Loopi übernimmt so die Verantwortung für eine optimale Nutzungsdauer und das Recycling, damit aus den wiedergewonnenen Materialien neue Kinderwagen entstehen können. Auch für die zukünftigen Familien, die diesen Service nutzen würden, bringt das Vorteile: Sie erhalten einen qualitativ hochwertigen Kinderwagen, den sie nach dem “mix-and-match” Prinzip selber zusammenstellen können und geben ihn zurück sobald er im Keller landen würde. Ausserdem zahlen sie so nur für das was sie den Wagen wirklich benötigen. Wenn die Familien den Kinderwagen nicht mehr brauchen, geht er wieder zurück an loopi. So erhält er nach sorgfältiger Wartung ein neues Leben bei einer nächsten Familie.
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Loopi ist mitten im Crowdfunding, um die Produktion der ersten Kinderwagen Prototypen, die auf Herz und Nieren getestet und schliesslich für den Markteintritt perfektioniert werden sollen, zu stemmen. Unterstützt werden sie dabei vom Impact Fund. “Erreichen wir in unserem Crowdfunding mindestens CHF 25’000.- mit 200 Unterstützer:innen, verdoppelt der Impact Fund diesen Betrag mit weiteren CHF 25’000.-”, sagt Mirco. Er und sein Team ist zuversichtlich: “Gemeinsam schaffen wir das. Für die Familien von heute und morgen.” Hier gehts zum Crowdfunding: https://wemakeit.com/projects/loopi-stroller-subscription
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von Simone Köchli
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*Die grösste schweizer Crowdfunding Plattform (Wemakeit) hat mit der Initiative Impact Fund 2021 dieses Jahr eine halbe Million Schweizerfranken gesammelt, um ausgewählte Projekte, die sich für das Klima und die Welt von Morgen engagieren, zu unterstützen.