14.4% der Männer und 21.1% der Frauen in der Schweiz leiden unter mittlerer bis hoher psychischer Belastung (2022, Bundesamt für Statistik).
Die Arbeitsaufgaben, die Stimmung im Team, die Kommunikation, die Führungsperson - all das kann einen Einfluss auf die psychische Belastung haben. Unternehmen tragen eine Verantwortung; nicht nur aus moralischer Sicht sondern auch aus rechtlicher Sicht (bsp. Fürsorgepflicht).
Die psychische Belastung der Mitarbeitenden beeinflusst die Krankheitstage, die Arbeitsleistung, die Motivation und den Team-Spirit, und ist somit auch ein grosser Kostentreiber dem definitiv mehr Beachtung geschenkt werden sollte.
Schulung der Führungskräfte in Bezug auf Mitarbeiter- und Selbstführung
Paradoxerweise führt die unterste Führungsetage bis zu 90% aller Mitarbeitenden und trotzdem wird am wenigsten Weiterbildungsbudget in diese Führungsstufe investiert. Doch gute Führung muss gelernt sein und setzt ein hohes Mass an Selbstreflektion und innerer Klarheit voraus. Wie sagt man so schön "die Mitarbeitenden verlassen nicht ihren Job, sondern ihren Vorgesetzten" die Statistik untermauert dies; 62% haben schon Mal aufgrund ihres direkten Vorgesetzten die Stelle gekündigt.
Viele Führungskräfte starten nach dem Motto Try & Error. Das mag beim neuen Smartphone oder Fernseher funktionieren, wo man sich ohne Bedienungsanleitung durch klickt und drauf los probiert. Doch bei Menschen ist das schwierig, denn Menschen vergessen nicht. Haben sich die Mitarbeitenden ihre Meinung über die neue Führungskraft gebildet, ist es schwierig diese zu ändern.
Führungskräfte brauchen Selbstführungs-Skills und Führungsskills, Know-How und Do-How.
Kommunikationskompetenzen entwickeln und Dialog fördern
Die Förderung von Kommunikationskompetenzen über das ganze Team hinweg mag sehr sinnvoll sein. Denn in vielen Büros wird nicht miteinander, sondern übereinander geredet. Wie also wollen wir innerhalb des Teams miteinander kommunizieren? Welches Verhalten ist uns wichtig? Welche Werte leben wir? Wie gibt man richtig Feedback? Solche Themen lohnen sich auf jeden Fall genauer anzuschauen, um ein förderliches Umfeld zu schaffen.
Wertschätzender und respektvoller Umgang über alle Hierarchie-Stufen leben
Wertschätzung muss nicht immer monetär sein. Für viele Menschen bedeutet Wertschätzung vor allem "gesehen werden". Der Aufwand, die Bemühungen, die Überstunden, die Loyalität - einfach mal Danke sagen, was tolles Organisieren, eine kleine Geste - es gibt viele Möglichkeiten Wertschätzung zu zeigen. Respektvoller Umgang ist nicht nur innerhalb des Teams wichtig, sondern auch darüber hinaus. Wie reden wir mit internen Stakeholdern, wie reden wir mit Kunden - ein gemeinsames Lästern verbindet zwar für einen Moment, aber mittel- bis langfristig macht es unzufrieden, weil man sich auf das Negative fokussiert.
Positive Fehlerkultur etablieren
Fehler passieren, Fehler sind menschlich. Wichtig ist, dass eine Kultur etabliert werden kann, wo über Fehler gesprochen wird und aus Fehlern gelernt werden kann. Mitarbeitende, die Fehler gemacht haben, sollten sich nicht fürchten müssen, ihren Fehler zuzugeben, sondern ermutigt sein, nach Lösungen für optimierte Prozesse zu suchen, um diesen Fehler zukünftig zu vermeiden.
Mitarbeitende in Veränderungen einbeziehen; gemeinsam gestalten
Viele Projekte scheitern an der Akzeptanz der Mitarbeitenden. Warum die Mitarbeitenden nicht miteinbeziehen? Wichtig ist eine klare Rollenverteilung und Erwartungsmanagement; dann kann man stark von der erweiterten Sicht der Beteiligten profitieren und die Akzeptanz erhöhen.
Schaffen von attraktiven Arbeitsbedingungen und Gestaltungsspielräumen
Gestaltungsspielraum hilft den Arbeitnehmenden auf ihre individuellen Bedürfnisse besser eingehen zu können und so eine bessere Leistung zu erbringen. Wie viel Gestaltungsspielraum die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit haben, hat viele Einflussfaktoren (gibt es Öffnungszeiten? gibt es Stellvertretungsregelungen? wer darf was entscheiden etc.). Beim Schaffen von attraktiven Arbeitsbedingungen sollen zwingend die unterschiedlichen Ansprüche je nach Alter, Geschlecht etc. der Arbeitnehmenden berücksichtigt werden - denn ein 20-Jähriger Single sieht attraktive Arbeitsbedingungen anders, als eine 30-Jährige Mama oder ein 60-Jähriger Mann.
Betriebliches Mentoring
Betriebliches Mentoring ist ein Mix aus Coaching, Beratung und Training - je nach Ziel einer Session wechselt die externe Fachperson zwischen den drei Rollen. Betriebliches Mentoring hilft den Mitarbeitenden ganz individuell, um der belastenden Situation lösungsorientiert zu begegnen, eigene Ressourcen zu erkennen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Firmen wie KeyMoment Coaching bieten Betriebliches Mentoring als Abonnement für Unternehmen an, wo es als zusätzlichen Benefit von Mitarbeitenden sehr geschätzt wird und natürlich auch den Unternehmen einen Mehrwert verschafft.