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Mit der Fach­hoch­schu­le Grau­bün­den aufs Trepp­chen – wie For­schen­de den Schwei­zer Spit­zen­sport un­ter­stüt­zen

Hinter erfolgreichen Athlet:innen arbeitetet eine Schar von Wissenschaftler:innen, um diesen sportliche Höchstleistungen zu ermöglichen. Denn der gezielte Einsatz von Technologie im Leistungssport entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Deshalb konzentrieren sich weltweit Forschungsanstrengungen auf neueste Technologien, um Trainer:innen und Sportler:innen in der Wettkampfsvorbereitung zu unterstützen. Auch ein Team am Institut für Data Analysis, Artificial Intelligence, Visualization and Simulation (DAViS) an der Fachhochschule Graubünden forscht an der Schnittstelle zwischen Leistungssport und Technologie und bringt dort die langjährige Expertise im Bereich Mathematik, Künstliche Intelligenz (KI) und Daten-Analyse in die Sportpraxis ein. Dabei unterstützt das Team die Sportler:innen im Wettkampf bei Gross-Ereignissen wie Weltmeisterschaften und Olympia. In enger Kooperation mit den Sportpraktiker:innen versucht das FHGR-Team möglichst schnell und präzise zu erfassen, wie die Fähigkeiten im Bereich der Daten-Analyse und Künstlichen Intelligenz die letzten – vielleicht entscheidenden – Prozentpunkte zu gewinnen helfen. Mit seiner Forschungs- und Dienstleistungstätigkeit stellt sich das Team immer in den Dienst des Sports.

So forschen bereits seit 10 Jahren einige Teammitglieder für die Schweizer Schneesportler:innen und unterstützen diese bei Weltcup-, WM- oder Olympia-Rennen (s. Abb. 1). Diese Forschungsarbeit ist natürlich auch für die FHGR-Studierenden interessant, für welche Forschungsfragen im Rennsport attraktive Aufträge für Bachelor- oder Masterarbeiten darstellen. So hat die Bachelorarbeit «Datascience im Spitzenrennsport» in 2023 den Preis der GFMH als schweizweit beste Bachelorarbeit gewonnen.

Abb. 1: Mittels GPS-Sensoren der neuesten Generation gemessene Fahrlinien der Schweizer Spitzen-Abfahrtsfahrer im Segment «Brüggli-S» der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen.
Abb. 1: Mittels GPS-Sensoren der neuesten Generation gemessene Fahrlinien der Schweizer Spitzen-Abfahrtsfahrer im Segment «Brüggli-S» der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen.

Neben Forschungen im Profi-Fussball und dem Motorsport konnten die Forschenden auch das BMX-Racing-Team von Swiss Cycling unterstützen (s. Abb. 2). Dabei wurde mit Hilfe der mathematischen Methode «Optimal Control», die dem Methodensatz der KI zugerechnet wird, die bestmögliche Bewegungsform für das Energy Pumping mathematisch exakt berechnet. Anfang August wird sich auf der Pariser Piste zeigen, inwiefern dieser technisch optimierte Bewegungsablauf ins Renngeschehen eingebracht werden kann.

Abb. 2: Visualisierung der optimalen Bewegungsform des Energy Pumping beim BMX-Fahren.
Abb. 2: Visualisierung der optimalen Bewegungsform des Energy Pumping beim BMX-Fahren.

Am DAViS werden Studierende in den beiden Bachelorangeboten «Computational and Data Science» und «Artificial Intelligence in Software Engineering» perfekt ausgebildet, um im Berufsfeld «Sport-Technologie» erfolgreich zu sein. Denn die Spezialist:innen, die praktische Probleme des Leistungssports mit Hilfe der neuesten Erkenntnisse aus Data Science und Künstlicher Intelligenz lösen, sind überall gesucht!

Aber immer gilt: Technologische Innovation im Leistungssport sind ein langfristiges Geschäft – auch für die FH Graubünden. So hat das DAViS gemeinsam mit Swiss-Ski bereits heute ein weiteres Forschungsprojekt gestartet, dessen Ergebnisse den Schweizer Langlauf- und Biathlon-Athlet:innen bei Olympia 2026 in Milano und Cortina d’Ampezzo zu Medaillen verhelfen soll.

Und wie geht es in Zukunft weiter? Die am Institut vorhandene Expertise ist gefragt. Dies zeigen neue Forschungsprojekte mit Swiss Cycling im Bereich Bahnradsport und mit dem Schweizer Fussballverband. Für zukünftige Spitzen-Leistungen von Schweizer Athlet:innen ist also gesorgt – auch dank dem Daten-Analyse- und KI-Know-how aus Graubünden. Hopp Schwiiz!!

 

Dieser Artikel wurde als Erstpublikation im Blog der Fachhochschule Graubünden veröffentlicht.

Prof. Dr. Martin Bünner ist Dozent für Künstliche Intelligenz und Sport-Technologie und forscht u.a. zu konkreten Technologie-Anwendungen im Spitzensport  am Institut für Data Analysis, Artificial Intelligence, Visualization und Simulation der FH Graubünden. Alle vier Wochen diskutiert die einzige Fachhochschule im Kanton an dieser Stelle aktuelle Themen aus Lehre und Forschung.

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