Mit grossem Elan stellten Andreas Liebrich, Leiter des “Hackdays”-Moduls an der Hochschule Luzern und André Golliez, Co-Gründer und Vorstand der Open Data Initiative Schweiz den Studierenden des Studiengangs Master of Science in Applied Information and Data Science an der Hochschule Luzern im Frühling 2020 das Konzept der Open Data Hackdays vor. Ihr Auftrag: Interesse für die kommenden Herbst-Hackdays zu wecken und talentierte Studierende für das Organisationskomitee (OK) zu gewinnen. Die Krux hinter der Geschichte ist, dass die Open Data Hackdays gemeinsam von den Studierenden des Frühlings- und des Herbstsemester auf die Beine gestellt wird. Sechs Studierende haben sich für das OK gemeldet. Wir wollten nun von den Studierenden wissen, was sie zu diesem Entscheid bewegt hat und haben drei für euch befragt.
Die Open Data Hackdays fanden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern, der Stadt Luzern und opendata.ch unter dem Motto “Shape my City” im November 2020 online statt. Ziel der Veranstaltung war es, innovative Lösungen für die digitale Transformation der Stadt Luzern zu finden. Um dies zu erreichen, hatten die Studierenden des Studiengangs Master of Science in Applied Information and Data Science an der Hochschule Luzern die Aufgabe, die Problemstellungen bei einer Transformation zu einer Smart City zu bündeln und in sogenannte “Challenges” aufzubereiten. Diese praxisorientierten Aufgabenstellungen wurden anschliessend von den Hackdays- Teilnehmenden in Teams gelöst. Insgesamt 110 Teilnehmer haben an den Open Data Hackdays mitgemacht und sich den 14 Fragestellungen gewidmet, die überwiegend von lokalen Unternehmen oder von der Stadt Luzern selber gestellt wurden. Die innovativen Ideen und Konzepte, die im Finale schlussendlich vorgestellt worden waren, übertrafen dabei bei Weitem die Erwartungen der Praxispartner und der Stadt Luzern.
Während dem Frühlingssemesters übernahm Andy Gubser die verantwortungsvolle Position als Leitender des Organisationsteams. Im Herbstsemester wechselte er seine Rolle und coachte die Studierenden bei der Vorbereitung der Challenges. Am Event selbst übernahm Andy Gubser zusammen mit Marina Bräm die Rolle der Moderatoren. In unserem Gespräch erläuterte er seine Motivation für den Beitritt zum OK.
Ich habe an den Open Data Hackdays mitgemacht, weil ich mit Technologie und Daten, das Leben vieler Menschen verbessern möchte. Die entwickelten Anwendungen haben dieses Potential eindrücklich aufgezeigt. Die Balance zwischen Studium, den Hackdays und dem Job war für mich die grösste Herausforderung. Da die Hackdays gegen Vorlesungsende stattfanden, konnte ich wegen der grossen Arbeitslast während dem Semester nicht allen Modulen wie gewünscht folgen und war gezwungen, gewisse Vorlesungen zeitversetzt zu besuchen oder mich gar abzumelden. Nur mit Blick auf die ECTS hat sich der Aufwand nicht gelohnt. Dank einem tollen Team durfte ich allerdings einmalige Erfahrungen sammeln, viel zum Thema Eventorganisation und Projektmanagement lernen. Im Nachhinein bin ich stolz zu einem solch innovativen Event beigetragen zu haben.
In der zweiten Hälfte der Projektzeit übernahm Sandra Odermatt das Zepter und führte das Organisationsteam an. Parallel unterstützte sie Marina Bräm bei den Marketing- und Kommunikationsaufgaben. Wir wollten von ihr wissen, was ihre Beweggründe für die Teilnahme im Organisationskomitee waren.
Mich faszinierte schon immer das Konzept der Hackathons. In der Regel kommen viele talentierte Menschen zusammen und erschaffen in sehr kurzer Zeit grossartige Lösungen. Hackathons bieten zudem eine gute Möglichkeit sich sozial zu engagieren und sich in seiner Freizeit auch mal mit anderen Problemstellungen im Leben auseinanderzusetzen. Mein Ziel war es, einen wertvollen Beitrag zur Entstehung und Bekanntheit der Open Data Hackdays 2020 beizutragen. Aus meinen vergangenen Marketing und Kommunikation-Tätigkeiten habe ich gewusst, wie viel Aufwand die Organisation eines Events produziert und dass viele kleine Steps gemacht werden müssen, bis die Veranstaltung schlussendlich steht. Die COVID-19 Situation zwang uns allerdings neue Wege zu gehen und auch damit muss man im Veranstaltungsbereich umgehen können. Es werden immer wieder unvorhersehbare Situationen eintreffen, doch gemeinsam überwindet man auch diese Hürden. Natürlich gab es auch doppelt so viele ECTS für das OK, als für die Nicht-OK-Teilnehmenden, jedoch stand diese Tatsache bei mir nicht im Vordergrund. Ich hatte bereits alle nötigen ECTS für den Abschluss des Masters beisammen. Vielmehr überzeugte mich die Möglichkeit gemeinsam mit opendata.ch, der Hochschule Luzern und diversen Praxispartnern aus Luzern und Umgebung näher zusammenzuarbeiten und ein Hackathon für die Stadt Luzern auf die Beine zu stellen. Die Chance, hinter die Kulissen der Hochschule Luzern und opendata.ch zu schauen war einmalig. Ich habe sehr interessante und kluge Personen kennengelernt und die vielen angenehmen und konstruktiven Gespräche sehr geschätzt.
Martina Schüpbach-Wolf hat sich im OK um den Veranstaltungsort, den Schlafmöglichkeiten und die Logistik der Materialien gekümmert. Auch von ihr wollten wir wissen, was ihr Ansporn war im OK mitzuarbeiten.
Ich habe mich der Organisation der Lokation und Logistik angenommen. Es hat mich inspiriert von Anfang an dabei zu sein, wenn der Veranstaltungsort geplant wird und Formen annimmt. Das Schöne an den Hackdays ist, dass so viele Teilnehmer auf so einem engen Raum arbeiten und sich austauschen können. Der Veranstaltungsort war schon vor Beginn der Organisation definiert. Es sollte, wie auch im letzten Jahr, das Laboratorium in Luzern sein. Für eine gewisse Anzahl an Personen, die während der Hackdays nicht nach Hause gehen können, haben wir Schlafplätze im Rösslimatt organisiert. Meine Aufgabe war es, unter anderem, sicher zu stellen, dass jeder Teilnehmende einen Stromanschluss für seinen Laptop aber auch ausreichend Arbeitsmaterialien zum Brainstormen hat. Recht schnell wurde jedoch klar, dass wir auf Grund der Abstandsregel nicht alle Teilnehmenden im Laboratorium unterbringen können und haben nach weiteren Veranstaltungsorten Ausschau gehalten. Nun hiess es schnell zu reagieren und neu zu planen. Das war ein sehr spannender, aber auch aufwendiger Prozess. Als wir dann, aufgrund neuer Bestimmungen im Team entschieden haben, den Event komplett online stattfinden zu lassen, hat die Planung des Veranstaltungsortes neue Züge angenommen. Vor Ort waren somit nicht, wie anfangs geplant, alle Hackdays Teilnehmenden zugelassen, sondern nur noch das OK. Auch wenn alles anders gekommen ist, hat es mir sehr viel Spass gemacht in dem OK mitgewirkt zu haben. Ein grosses Learning war, dass es sich mal wieder gezeigt hat, wie wichtig Teamarbeit ist.
Von den ehrenamtlichen OK-Mitglieder haben wir erfahren, dass vor allem der Zusammenhalt und die Teamarbeit trotz hohem Stresspegel und Arbeitsaufwand, im Vordergrund standen. Nicht nur kommt man in der OK-Position mit interessanten Persönlichkeiten in Kontakt und kann sein Netzwerk erweitern sondern auch seinen Horizont. Die Dozierenden haben zudem bei verschiedenen Situationen und beim Kontakt zur Praxis unterstützt, sodass das Beste aus der COVID-19 Situation gemacht wurde und ein toller Event mit rund 110 Teilnehmenden stattfinden konnte. Eine beachtliche Leistung, wie wir finden. Was habt ihr in 2020 für Engagements gezeigt? Wir sind gespannt auf eure Geschichten.
Mehr Informationen zum Studiengang und rund um die Hackdays findest du hier und hier.