Im Jahr 2014 hat das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) ein wichtiges Massnahmenpaket im Rahmen der Fachkräfteinitiative verabschiedet. Ziel ist es, den Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu verringern und die Praxisorientierung beim Zugang zu Fachhochschulen zu stärken. Eine zentrale Massnahme sind die praxisintegrierten Bachelorstudiengänge, kurz PiBS.
Das PiBS-Studium ermöglicht es Absolvent:innen einer gymnasialen Maturität, ein FH-Bachelorstudium in einem MINT-Fachgebiet – beispielsweise Informatik oder Engineering – aufzunehmen. Sie müssen dabei nicht die normalerweise erforderliche einjährige Arbeitswelterfahrung aufweisen. Diese Praxiserfahrung erwerben die Studierenden parallel zum Studium mit einem 40-Prozent-Pensum in einem Unternehmen, wodurch das Bachelorstudium vier Jahre dauert. Mittlerweile bieten alle Fachhochschulen in der Schweiz PiBS-Studiengänge an.
Die Evaluation 2019 und die Wirkungsanalyse des Bundes im vergangenen Jahr kamen insgesamt zu einer positiven Gesamteinschätzung. PiBS hat zwar gesamthaft keinen signifikanten Einfluss auf die Minderung des Fachkräftemangels, aber die Nachfrage aufseiten der Studierenden und der Unternehmen ist da und steigt. Für einzelne Unternehmen sei PiBS eine wirkungsvolle Massnahme, um gezielt Fachkräfte zu rekrutieren und langfristig zu halten. Sie attestieren den PiBS-Absolvent:innen eine hohe Berufs- und Arbeitsmarktfähigkeit. Ein Grossteil von ihnen verbleibt nach ihrem Abschluss im MINTBereich. Eine Erosion der Angebote von Lehrstellen in den Unternehmen konnte zudem nicht festgestellt werden.
Der Bund plant nun, das bisherige Pilotprojekt zu verstetigen und mit dem Bundesgesetz in Einklang zu bringen. FH SCHWEIZ begrüsst das, daher werden wir uns in der laufenden Vernehmlassung positiv dazu äussern.