Wir Austauschstudenten haben eine richtige Community gebildet. Es war immer klar, dass wir uns am Wochenende im Gemeinschaftsraum treffen werden, Beerpong spielen und vor dem Ausgang noch zusammen sitzen. Wenn es jemanden nicht gut ging, waren alle für einen da oder wenn jemand mit einem Essay oder der Recherche Probleme hatte, fand sich immer jemand der aushelfen konnte. Ich war wirklich glücklich mit meiner Truppe.
Allerdings fallen einem auch die Eigenschaften der einzelnen Herkünfte auf. Die Franzosen sind einfach nie pünktlich. Und wenn es darum geht, zu jemanden zu halten, werden immer ihre Eidgenossen gewählt. Unsere Nachbarn, die Deutschen, sind da schon etwas ähnlicher wie wir. Was die Amerikaner angeht, die kann man fast nicht beschreiben, so verrückt sind die. Aber auch ihre Eigenart habe ich total ins Herz geschlossen.
Mit meinem Studium Innenarchitektur habe ich einen kompletten Kontrast zu allen anderen Incomings gebildet. Diesen Teil werden wohl nur Architektur- oder Innenarchitekturstudenten verstehen. Da wir halt in unserem Atelier/Studio Tag ein Tag aus an unseren Modellen arbeiten oder unsere Pläne zeichnen, entwickelt sich untereinander ein Familienleben. Im Gegensatz zu all anderen Austauschstudenten welche komplett keinen Kontakt zu «normalen» Englischen Studenten hatten, bin ich mit meiner Klasse Essen gegangen, in den Ausgang oder das Wochenende geniessen. Dementsprechend schwer fiel es mir auch, all diesen Leuten «goodbye» zusagen.
Doch ich habe Glück! Ab Herbst 2019 wird eine meiner Mitstudenten aus England in Luzern an der HSLU T&A 1 ganzes Jahr Innenarchitektur studieren kommen. Somit nehme ich etwas England mit in meine Heimat. 😊
Zum Guten Schluss meine Reisen durch die UK. Mir war es sehr wichtig nicht nur meine Studiumsstadt Newcastle kennenzulernen sondern England und den Rest der UK. Somit habe ich meine freien Wochenenden oder Besucher aus der Schweiz genutzt, um alle Ecken zu entdecken. Und ich muss sagen, ich kann keines der 5 Länder ( England, Schottland, Wales, Nordirland und Irland) bevorzugen. Jedes hat ihre Eigenart, Spezialitäten und Vorzüge. Aber über alles muss gesagt werden: die Landschaft hier oben ist atemberaubend! Die Menschen sind unglaublich relaxt, im Gegensatz zur Schweiz und sehr hilfsbereit. Der Dialekt ist gewöhnungsbedürftig, aber man kann das handeln.
Mein Herz, mein Gedächtnis mit Erinnerungen und Erfahrungen sind gefüllt und ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Gelegenheit haben durfte von der Schweiz nach England in den Austausch zu gehen. Nicht nur wegen einem komplett anderem Bildungssystem, sondern wegen all der Internationalität die eine Lebenserfahrung geworden ist. Für jeden der Zweifelt für «so lange» aus der Schweiz zu gehen: Traut euch! Es ist unbezahlbar.