Im Gegensatz zu den Hard Skills, die prüfbar sind und gemessen werden können, sind die Soft Skills nicht greifbar und schwer zu beziffern. Einige Beispiele für Soft Skills sind analytisches Denken, mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten sowie Führungsfähigkeiten.
Untersuchungen der Society for Human Resource Management haben ergeben, dass technische Fähigkeiten wie das Leseverständnis und die Mathematik weniger geschätzt werden als Soft Skills. Was bedeutet, dass du mehr bieten musst als beispielsweise nur Verkaufszahlen, Programmiersprachen oder Testergebnisse.
Ein Grund dafür, dass Soft Skills so bedeutungsvoll sind, ist, dass sie dazu beitragen, menschliche Interaktionen zu erleichtern. «Die Soft Skills sind der Schlüssel zum Aufbau von Beziehungen, zur Steigerung der persönlichen Sichtbarkeit im Unternehmen und zur Schaffung von mehr Aufstiegschancen», sagt Kathy Robinson, Gründerin des Coaching-Unternehmens TurningPoint.
Grundsätzlich kannst du der Beste in dem sein, was du tust, aber wenn deine Soft Skills nicht reichen, schränkst du deine Chancen auf den Karriereerfolg ein. Lies weiter, um zu erfahren, welche Soft Skills wichtig sind, damit du im Rennen bleibst, und welche Schritte du noch unternehmen könntest, um sie zu erwerben.
Darum ist es wichtig: Sowohl schriftliche als auch mündliche Kommunikationsfähigkeiten sind am Arbeitsplatz von grösster Bedeutung, da sie massgeblich dafür sind, wie Menschen dich wahrnehmen. Sie verbessern deine Chancen, Beziehungen zu Kollegen aufzubauen. Kommunikationsfähigkeiten steigern deine Leistung, da sie dir helfen, klare Erwartungen an deine Vorgesetzten zu kommunizieren, damit du deine Aufgaben bestmöglich erfüllst.
Warum Arbeitgeber danach suchen: Mitarbeitende seien produktiver, wenn sie wissen, wie sie richtig mit ihren Kollegen kommunizieren sollten, so Robinson. Wenn du klar ausdrücken kannst, wer, was, wann, wo, warum und wie an Projekten gearbeitet wird, gehörst du zu den beliebtesten Kollegen.
Wie du sie erlangst: Eine Möglichkeit, deine Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten zu verbessern, besteht darin, dir extern Hilfe zu holen. Es gibt bestimmte Organisationen, wie etwa Toastmasters, die zum Beispiel über Workshops zeigen, wie du dich besser öffentlich präsentiert. Man kann sich dort auch austauschen und von anderen lernen.
Darum ist es wichtig: Der Erfolg eines Unternehmens hängt selten davon ab, dass eine Person etwas alleine tut. Der Erfolg ist das Ergebnis vieler Menschen, die auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Wenn die Mitarbeitenden ihre unterschiedlichen Talente zusammenbringen können, haben alle mehr Erfolg. (Bonus: Eine Umfrage von Gallup hat ergeben, dass die Arbeitszufriedenheit steigen kann, wenn man Freunde bei der Arbeit hat.)
Warum Arbeitgeber danach suchen: Die Arbeitgeber setzen auf Teamplayer, um eine angenehme Arbeitskultur aufzubauen, die zur Bindung der Mitarbeitenden beiträgt und wiederum Top-Talente anzieht. Darüber hinaus stärkt die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen die Qualität deiner eigenen Arbeit.
Wie du zur Teamplayerin wirst: Um ein gutes Klima zu erzeugen, kannst du anderen helfen, ihre Probleme zu lösen. («Hey, ich weiss, dass du gerade eine Menge zu tun hast. Wie kann ich helfen?») Eine andere Möglichkeit, eine Beziehung aufzubauen, bestehe darin, Kollegen im Urlaub zu vertreten, so Karen Litzinger, Coach für Geschäftsetikette und Karriere.
Darum ist es wichtig: Anpassungsfähigkeit hilft dir, die Realität im Job richtig zu managen. In Wirklichkeit laufen die Dinge nämlich nicht immer wie geplant. Anstatt sich stur zu stellen, musst du immer in der Lage sein, flexibel zu bleiben und alternative Lösungen zu finden. «Erfolgreiche Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie wissen, wie sie flexibel auf auftretende Probleme reagieren», sagt Robinson.
Warum Arbeitgeber danach suchen: «Die Geschwindigkeit des Wandels im Arbeitsalltag ist rasant», sagt Joel Garfinkle, Executive Coach und Autor von Getting Ahead: Three Steps to Take Your Career to the Next Level. Folglich brauchen die Arbeitgeber auch Arbeitnehmende, die sich an die Veränderungen in der Branche anpassen und das Unternehmen auf dem neuesten Stand halten können.
Wie du es erlangst: Motiviere dich selbst, Veränderungen so früh wie möglich anzunehmen und zu adaptieren. «Zum Beispiel ist es entscheidend, sich neuer Technologie anzupassen, ohne dem Gestrigen hinterherzutrauern. So wird man von den Kollegen als jemand angesehen, der in der Lage ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen», sagt Garfinkle. Informiere dich über Schulungen und biete an, deinen Kollegen zu vermitteln, was du dort gelernt hast.
Darum ist es wichtig: Wenn etwas schief geht, kannst du dich entweder beschweren oder Massnahmen ergreifen. Tipp: Durch Letzteres wirst du positiv auffallen. Zu wissen, wie man schnell und entschlossen in einer Krise reagiert, kann dich für einen Arbeitgeber unverzichtbar machen.
Warum Arbeitgeber danach suchen: Nichts ist selbstverständlich. Unternehmen verlassen sich auf Problemlöser – das sind ihre Leistungsträger –, um unerwartete Herausforderungen zu meistern.
Wie du zum Problemlöser wirst: «Sprich deine Vorgesetzte immer mit einer Lösung an, nicht nur mit einem Problem», sagt Robinson. Wenn also ein Problem auftritt, überlege erst, wie du es angehen könntest und ob es vielleicht schon einen Lösungsansatz gibt, bevor du die Chefetage darauf aufmerksam machst.
Darum ist es wichtig: Daten bedeuten nicht viel, wenn du nicht weisst, wie sie zu interpretieren sind. Ergibt sich ein Muster in den Daten? Nach was solltest du sonst noch Ausschau halten? Eine kritische Beobachterin zu sein, kann helfen, rundum eine besserer Mitarbeiterin zu werden.
Warum Arbeitgeber danach suchen: Unternehmen brauchen kritische Denker – Menschen, die eine neue Perspektive einbringen und intuitive Lösungen und Ideen anbieten, um dem Unternehmen zu helfen, sich im Wettbewerb zu behaupten oder interne Prozesse zu verbessern.
Wie du deine Beobachtungsgabe schärfst: Um eine kritische Beobachterin zu sein, musst du in der Lage sein, Informationen zu analysieren und zu nutzen. Eine Taktik besteht darin, zu versuchen, Verhaltensmuster bei der Arbeit zu identifizieren. Liest deine Chefin beispielsweise tatsächlich die wöchentlichen Verkaufsberichte? Wie reagiert das Unternehmen auf schlechte Nachrichten und was kann man daraus lernen, um in den Lösungsmodus zu kommen? Was ist die beste Tageszeit, um sich mit einer Frage an Kollegen oder Vorgesetzte zu wenden? Indem du beobachtest, wie Menschen auf den ständigen Informationsfluss und die Arbeitsbelastung reagieren, kannst du eher Verbesserungen im Geschäftsbetrieb adressieren und erfolgreich umsetzen.
Darum ist es wichtig: «Jedes Mal, wenn mehr als eine Person im Unternehmen arbeitet, kommt es zu Konflikten», sagt Robinson, «das liegt in der menschlichen Natur». Wenn du also Probleme mit Kollegen lösen kannst, kannst du Beziehungen zu Kollegen aktiv gestalten und effektiver arbeiten.
Warum Arbeitgeber danach suchen: Die konstruktive Lösung von Meinungsverschiedenheiten mit Menschen ist ein sicheres Anzeichen für Reife und Führungspotential. Solche Menschen tragen dazu bei, eine positive Arbeitsplatzatmosphäre zu fördern und die Zusammenarbeit zu stärken.
Wie du zum Konfliktlöser wirst: Der beste Weg, um Meinungsverschiedenheiten zwischen Mitarbeitenden zu lösen, besteht darin, Probleme direkt, aber behutsam anzusprechen. Wenn du als Mediator eintrittst, lasse beide Parteien ihre Standpunkte in einem urteilsfreien Umfeld ausdrücken und arbeite dann mit ihnen zusammen, um eine Lösung zu finden.
Darum ist es wichtig: Vertrauen und eine klare Vision können dazu beitragen, deine Kollegen zu beeinflussen und sie jetzt und in Zukunft in deine Ideen einzubeziehen. Durch das Zeigen solcher Führungsqualitäten fällst du innerhalb eines Unternehmens positiv auf, was zu mehr Möglichkeiten für Beförderungen oder Gehaltserhöhungen führen kann.
Warum Arbeitgeber danach suchen: Chefs und Vorgesetzte suchen immer nach Mitarbeitenden mit Führungspotential, da diese Personen eines Tages die Zügel übernehmen und das Unternehmen weiterentwickeln können.
Wie du zur Führungskraft wirst: Als Führungskraft geht es nicht nur darum, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was du willst. Führungskraft zu sein bedeutet, andere zu inspirieren und ihnen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Eine Möglichkeit, dies auch schon zu Beginn deiner Karriere zu tun, besteht z.B. darin, Ausbildner für Lehrlinge zu werden, was dir eine erste Möglichkeit gibt, Menschen zu managen und zu lernen, wie man jemanden motiviert und mehr Verantwortung übernimmt.
Es ist offensichtlich, warum Soft Skills von grösster Bedeutung sind, um am Arbeitsplatz voranzukommen. Du suchst nach noch mehr Ideen, auf dem Arbeitsmarkt herauszustechen, da du nun weisst, welche Eigenschaften du weiterentwickeln und fördern solltest?
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