Zwei Wochen bezahlter Vaterschaftsurlaub: Was in allen anderen europäischen Ländern nicht gerade revolutionär klingt, wird bei uns momentan intensiv diskutiert. BefĂĽrworter argumentieren mit der Gleichstellung der Geschlechter und der Tatsache, dass die Schweiz bezĂĽglich Vaterschaftsurlaub und Elternzeit im europäischen Vergleich noch stark hinterherhinkt. Gegner der Vorlage erwähnen die staatlichen Eingriffe in die Familienstruktur und die zu hohen Kosten fĂĽr einige wenige, die auf die Gesamtbevölkerung abgewälzt wird. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) spricht sich fĂĽr eine Annahme dieser Vorlage aus. Â
Die Annahme der Initiative hätte einen hohen Einfluss auf die Gleichstellung der Geschlechter und somit auch auf die Studierenden. Durch den Vaterschaftsurlaub werden Studentinnen und junge Nachwuchswissenschaftlerinnen nach der Geburt entlastet und besser unterstĂĽtzt, was ihnen die RĂĽckkehr in die akademische Welt erleichtert. Das ist dringend notwendig – die Untervertretung von Frauen in der Forschung und der Lehre hat einen starken Einfluss auf die Vermittlung von Wissen. Zusätzlich haben weibliche Professorinnen eine Vorbildfunktion. Studentinnen werden eher ermutigt, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben, wenn der Grossteil ihrer Dozierenden nicht nur männlich ist. Somit hat der Vaterschaftsurlaub einen wichtigen Impact auf den Abbau der Geschlechterstereotypen. Â
Einen positiven Einfluss auf Studierende liesse sich auch dadurch bemerken, indem die Vorlage die familiären Betreuungspflichten aufwertet und anerkennt, dass Studierende und Akademiker*innen neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auch Betreuungsarbeit zu leisten haben, wodurch Exzellenz im universitären Kontext nicht mehr nur an der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen gemessen werden kann. Der VSS unterstĂĽtzt die Vorlage, weil der Vaterschaftsurlaub ist ein unerlässlicher Schritt hin zu mehr Gleichstellung und Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern an weiterfĂĽhrenden Bildungsinstitutionen. Â