Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative vom 9. Februar 2014 wurden die Verhandlungen zur Assoziierung der Schweiz an das europäische Mobilitätsprogramm “Erasmus+” abgebrochen. Nachdem die Schweiz die Personenfreizügigkeit mit dem jüngsten EU-Mitglied Kroatien per Ende 2016 ratifiziert hat, wäre eine vollwertige Teilnahme am europäischen Mobilitätsprogramm prinzipiell wieder möglich gewesen. Anfang 2017 kommunizierte das SBFI (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) jedoch überraschend, dass diese aus finanziellen Gründen vorerst nicht angestrebt werde. Damit wurde eine Schweizer „Lösung“ mit eingeschränkten Mobilitätsmöglichkeiten für 2018-2020 Realität. Es ist festzuhalten, dass die Schweizer Lösung trotz grossen Bemühungen nicht dieselben Möglichkeiten bieten kann wie das europäische Mobilitätsprogramm.
Definitiv im Nachteil sind auch die FH-Studierenden. Das schlägt sich klar in den Mobilitätszahlen nieder: Die neusten verfügbaren Zahlen zeigen auf, dass 2018/ 2019 die Mobilitätszahlen der Fachhochschulen erneut rückläufig waren; und zwar lag der Wert bei minus 7% bei der Studierendenmobilität. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich gerade für Fachhochschulen ohne eine Vollassoziierung an Erasmus+ die Zusammenarbeit mit internationalen Partnerhochschulen als besonders kompliziert und bürokratisch erweist. Eine Vollassoziierung würde gerade für Studierende und auch das Personal der FHs eine grössere Auswahl bei der Suche nach Partnerhochschulen für den klassischen Austausch bieten.
Der Nutzen von Austausch und Mobilität ist gross: Austauscherfahrungen und die dort erworbenen Fähigkeiten tragen nachweislich zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt bei. Gemäss Studien besteht europaweit bei Erasmus-Studierenden ein um 50 Prozent tieferes Risiko, ein Jahr nach dem Abschluss noch arbeitslos zu sein. Diese Chancen stehen aber nicht allen Studierenden – und insbesondere den Fachhochschulstudierenden – nicht gleichermassen frei.
Die Schweizer Lösung ist mit Einschränkungen verbunden und bietet für Organisationen im Jugendbereich, Auszubildende und insbesondere FH-Studierenden nicht die gleiche Vielfalt an Beteiligungsmöglichkeiten wie Erasmus+. Aufgrund des Status der Schweiz als Drittstaat müssen Schweizer Institutionen über die nationale Agentur Movetia Mehrfachanträge stellen, was mit enormem administrativem Mehraufwand verbunden ist.
Aus diesem Grund solltest du dich als studierende Person an einer Fachhochschule für Erasmus+ einsetzen, um wie die Studierenden unserer Nachbarländer von einem bereichernden und unkomplizierten Mobilitätsaustausch zu profitieren.
Unterzeichne die Petition hier: https://act.campax.org/efforts/erasmus