Dieser starke Zusammenhalt und die stetige Hilfsbereitschaft zeigen sich auf unterschiedliche Art und Weise. Folgend einige Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung, die zeigt, wie die Gemeinschaft im sogenannten «Butte County» zusammenhält und versucht, die Geschädigten zu unterstützen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, als Freiwilliger zu helfen. Nicht nur Leute mit Fähigkeiten oder Ausbildungen im Gesundheits- oder handwerklichem Bereich, sondern auch Unerfahrene können sich nützlich machen. Und diese Möglichkeiten zur Hilfe werden von unzähligen Amerikanern genützt. Stundenlang wird Gemüse geschnitten, um Gerichte für Betroffene und Helfer zuzubereiten. Freiwillige Helfer sorgen für Ordnung bei Spendenannahmestellen oder kümmern sich in Tierheimen um verletzte Tiere.
Vom Feuer sind nicht nur die Bewohner des ehemaligen Paradise betroffen. Auch die umliegenden Orte hatten mit der Bedrohung des schnell ausweitenden Feuers zu kämpfen. Meine Universität hat daher beschlossen, eine Woche früher in die «Thanksgiving-break» zu gehen. Daher war der Campus während zwei Wochen geschlossen. Die Universität hat alle Studenten mit automatisierten Anrufen und SMS durchgehend auf dem Laufenden gehalten und um sich vor der verunreinigten Luft zu schützen wurden Masken verteilt. Professoren waren nachsichtiger mit Deadlines von Projekten und haben den Unterrichtsstoff und den Terminplan angepasst. Bei der Rückkehr in den Unterricht wurde von vielen Professoren Hilfe angeboten.
Nicht nur die Universitäten und Schulen boten den Betroffenen ihre Hilfe an. Auch Unternehmen wie Airbnb hatten grosses Interesse daran, zu helfen, wo sie können. So konnten vom Feuer Geschädigte über die Website von Airbnb gratis Unterkünfte beantragen.
Es wird alles gesammelt und gespendet was in irgendeiner Weise hilfreich für die Betroffenen sein könnte. Kleider, Essen, Haushaltsgeräte und Geld. Überall gibt es Stellen, bei denen man Spenden abliefern kann. Es gab sogar so viele Kleiderspenden, dass zurzeit keine Kleider mehr angenommen werden können.
Für viele Studierende, wie auch mich, ist der Alltag langsam wieder zurückgekehrt. Für die Betroffenen des Campfires wird es noch ein langer Weg sein. Wichtig ist, dass trotz der teils wiedererlangten «Normalität» es immer noch genügend Leute gibt, die freiwilligen Arbeit leisten oder spenden. Und auch wenn man sich auf keinen Fall so eine Tragödie wünscht, hoffe ich, dass wir Schweizer ebenfalls in der Lage sind, in einer Katastrophe so schön zusammenzuhalten wie die Amerikaner es hier tun.