«Ich habe mich richtig entschieden, oder? Hättest du dich ebenfalls so entschieden?» Täglich mĂĽssen wir uns fĂĽr verschiedenste Dinge entscheiden. Entscheidungen zu fällen ist ein grosser Bestandteil unseres Lebens, ständig sind wir im Konflikt mit uns selbst. Vieles entscheiden wir unbewusst, oft machen wir uns aber auch unzählige Gedanken.Â
Auch ich bin (leider) damit gesegnet, mich nie entscheiden zu können. Selbst bei den kleinsten Dingen bin ich unentschlossen. Sogar bei diesem Blogpost bin ich lange zwischen zwei Themen hin und her gesprungen. Worüber kann ich besser schreiben? Was sind die Vor- und Nachteile? Haben wir uns dann endlich für ein Sache entschieden, geht es aber noch weiter. Um ein positives Selbstbild aufrecht zu erhalten, wird die gewählte Variante auf- und die andere abgewertet. Und um genau diese Rechtfertigung geht es. Als ich zum ersten Mal im Modul «Sozialpsychologie» davon hörte, musste ich schmunzeln: «Das bin ja genau ich!». Und ich schätze, ich bin nicht die Einzige – oder?
Eine Entscheidung ist «die Auswahl einer Aktion aus einer Menge verfĂĽgbarer Massnahmen unter BerĂĽcksichtigung möglicher Umweltzustände mit Willensakzent» (Gabler Wirtschaftslexikon). Einfacher gesagt:Â
Die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, ist gross. Wir machen uns viele Gedanken, wägen Vor- und Nachteile ab und fragen unsere Liebsten nach ihrer Meinung. Je länger wir Zeit haben, darĂĽber nachzudenken, desto quälender wird es. Letztendlich mĂĽssen wir aber immer zu einer Entscheidung kommen. Aber das ist noch nicht alles, denn jetzt kommt die Kognitive Dissonanz ins Spiel.Â
Eine kognitive Dissonanz liegt vor, wenn Emotionen, Gedanken und Handlungen im Widerspruch zueinanderstehen. Wir fühlen uns also unwohl, wenn wir uns gegen unser Selbstbild (inkonsistent) verhalten. Es handelt sich um einen unangenehmen Zustand, den wir vermeiden wollen. Die Konsistenz wird durch kognitive Veränderungen wiederhergestellt.
Nach Entscheidungen ist ein kurzes Bedauern ĂĽber die nicht gewählte Variante spĂĽrbar. Je wichtiger die Entscheidung, desto stärker die Dissonanz. Dies wird Nachentscheidungsdissonanz genannt. Der Gedanke, dass wir möglicherweise die falsche Entscheidung getroffen haben, bedroht unser Selbstbild. Im Grunde sind wir nämlich davon ĂĽberzeugt, dass wir immer gute Entscheidungen treffen. Â
Damit dieser unangenehme Zustand der Dissonanz verschwindet, werten wir die gewählte Alternative auf und entwerten die nicht gewählte. Wir rechtfertigen uns. Vor uns selbst und vor anderen. Von diesem Zeitpunkt an nehmen wir Informationen auf eine verzerrte Weise auf. Das heisst, wir lassen nur Hinweise zu, welche unsere Aussagen untermauern. Andere Informationen ignorieren wir schlicht und einfach.Â
Doch wie kommen wir nun aus diesem Teufelskreis heraus? Der einzige Weg ist der Weg des Bewusstseins. Es ist, wie ĂĽberall im Leben, wichtig, unser Handeln bewusst zu reflektieren und ständig zu verbessern. Â
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Dann besuche eine Informationsveranstaltung für den Studiengang Businesspsychologie. Ein Studiengang, bei dem sich alles um Wirtschaft und Psychologie dreht. Ich kann es dir empfehlen!
Mehr Informationen erhältst du auf der Website der Hochschule Luzern – Wirtschaft.Â
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Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Moduls «Kommunikationskompetenz: Mit Bildern und Texten informieren» an der Hochschule Luzern – Wirtschaft.
Vanessa Pfister studiert seit 2021 Business Psychology an der HSLU.
Dieser Artikel ist als Erstpublikation im Business Psychology Blog der HSLU erschienen.Â
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