In der Architektur, egal ob Neu- oder Umbau ist man in der Planung unweigerlich auf exakte Basisdaten angewiesen. Vor Projektbeginn werden diese Basisdaten entweder vor Ort mittels Distanzmesser, Nivellier und Zollstock aufgenommen oder durch einen Spezialisten mittels Tachymeter, Laserscanner etc. erfasst.
Ziel dieser Spezialwoche war es, die Seite der Spezialisten den Architekten, Holzbauingenieuren und Bauingenieuren näher zu bringen.
So konnten wir bereits vorab mit den relativ teuren Messgeräten erste Erfahrungen sammeln und die Geräte ausprobieren. Besonders interessant war auch die Gebäudeaufnahme mittels Drohne. Hierbei werden sehr viele Einzelbilder aus mehreren Winkeln der Fassade aufgenommen und anschliessend mittels Fotogrammetriesoftware zu einer Punktwolke verrechnet und skaliert.
Nach den Vorbereitungen begann die Specialweek mit zwei Vermessungstagen im idyllischen Freilichtmuseum Ballenberg und Übernachtung in einem nahen gelegenen Hotel. Die zwei Messtage verliefen sehr kurzweilig und das Wetter spielte mit. Den Ballenberg verliessen wir mit rund 23GB Messdaten.
Zurück in Burgdorf begannen wir nach der Vermessung mit der Verarbeitung der Messdaten mittels CAD (Zeichnungsprogramm) in ein digitales Abbild der aufgenommenen Scheune. Nach zwei Tagen Zeichnungsarbeit konnten wir die umfassenden Gebäudescans und Aufnahmen in ein 3D Modell verarbeiten.
Am letzten Tag begaben wir uns erneut auf den Ballenberg und überprüften das Modell auf dessen Genauigkeit und steckten noch mittels Robotik Tachymeter ein fiktives Projekt ab. Die Genauigkeit der verarbeiteten Daten war verblüffend.
Die Woche war als Ereignis im Studium sehr erfrischend und abwechslungsreich. Auch ist das Kennenlernen dieser Messmethoden und Möglichkeiten für mich ein grosser Gewinn für meine weitere berufliche Karriere.
Leitung der Specialweek durch folgende Dozenten der BFH:
Urs Bruderer, Dozent für Baugeomatik, Fachbereich Holz u. Katharina Lindenberg Professorin für Gestaltung und digitale Prozesse, Fachbereich Architektur