Wer nicht bereit ist, in ein Bewerbungsschreiben Zeit zu investieren, sollte gar nicht erst damit anfangen. Denn selbst Sprachbegabte schütteln so einen Text nicht husch, husch aus dem Ärmel. Ohne Hinterfragen und mehrfache Überarbeitungen geht es nicht. Auch hilft es, wenn du den Entwurf über Nacht liegen lässt und ihn Aussenstehenden zum Lesen gibst.
Als Basis gilt:
Es ist wichtig, sich mit dem Stelleninserat auseinanderzusetzen, auf den Inhalt Bezug zu nehmen und jene Schlüsselwörter zu benutzen, die der Inserent oder die Inserentin verwendet hat. Das signalisiert Interesse und zeigt, dass du ein individuelles Schreiben formuliert hast.
Viele neigen dazu, mit einer unnötigen Floskel zu beginnen wie etwa «Ihr Inserat hat mich sehr angesprochen, weshalb ich Ihnen schreibe». Doch das HR will seine kostbare Zeit nicht mit dem Lesen von nichtssagendem Blabla verbringen. Um das Interesse zu wecken, musst du von Anfang an etwas bieten. Ein Aufhänger kann beispielsweise eine Weiterbildung sein, mit der du dich noch besser für den ausgeschriebenen Job qualifizierst.
Du solltest stets selbstbewusst, aber nie arrogant auftreten. Eine gute Mischung findest du, wenn du nicht nur sagst, welche Fähigkeiten du besitzt, sondern auch, wie du diese erworben hast. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, Erfolge zu nennen. Wer hier überzeugende Argumente findet, hat bereits einen Fuss in der Tür. Auf schlagwortartige Sätze mit reinen Behauptungen wie «Ich besitze Führungsqualitäten, kann logisch und projektbezogen denken» solltest du verzichten. Besser ist es, diese Vorzüge in eine Erfolgsgeschichte zu verpacken. Ein Beispiel: Als Leiterin eines fünfköpfigen Teams habe ich mehrere Projekte erfolgreich abgeschlossen und konnte so das Auftragsvolumen um einen Fünftel steigern.
Im Schlusssatz darfst du ruhig etwas Persönliches erwähnen. So etwa, welchen Sport du treibst, ob du dich für Kunst und Kultur interessierst oder ob du Tauben züchtest. Besonders schön ist es, wenn du eine solche Aktivität mit dem Job in Verbindung bringen kannst. Das liest sich dann so: Als Mannschaftssportlerin bin ich auch eine echte Teamplayerin.
Beim allerletzten Satz gibt es nur eine Regel: kein Konjunktiv. «Ich würde mich freuen ...» ist definitiv von vorgestern.
Kaum eine Person wird einen Schnappschuss von den letzten Badeferien mitschicken, aber ein unbedarftes Bild versetzt einem Bewerbungsschreiben einen ziemlichen Dämpfer. Ein gelungenes Porträt dagegen ist ein wichtiger Sympathiepunkt. Darauf solltest du achten: eher neutraler Hintergrund, eine weiche Lichtführung, passende Kleidung, ein gepflegtes Äusseres und ein ungezwungenes Lächeln.
Abschliessend noch eine Hitparade der häufigsten Fehler.
An ein Bewerbungsschreiben werden viele Anforderungen gestellt. Wenn die Formulierungen trotz allen Anstrengungen nicht gelingen, solltest du dir professionelle Unterstützung holen. Für eine neue Wohnung oder einen neuen Look sind fast alle bereit, etwas zu investieren. Weshalb nicht auch für einen neuen Job? Es lohnt sich deshalb, über externe Hilfe nachzudenken – ob für das Bewerbungsschreiben oder das Foto. Sollte es mit dem Job nicht auf Anhieb klappen, war diese Investition nicht umsonst, denn so verfügst du über eine gute Basis für den nächsten Anlauf.
Wir drücken allen die Daumen, die sich auf eine neue Stelle bewerben.
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