«Ihr müsst keine perfekten Noten schreiben»

Warum hast du dich für eine Berufslehre entschieden?

Für mich persönlich wurde irgendwann der Leistungsdruck im Gymnasium zu hoch, zudem wollte ich je länger je mehr auch praktisch Arbeiten. Daher habe ich mich entschieden, das Gymnasium abzubrechen und stattdessen eine Berufslehre mit begleitender BMS zu machen. Da ich wusste, dass ich später im gesundheitlich-sozialen Bereich Fuss fassen möchte, gab mir die Lehre als FaGe EFZ die ideale Grundlage dafür.

Was war deine grösste Herausforderung im Studium?

Alles unter einen Hut zu kriegen; also die Vorlesungen zu besuchen, den Haushalt in meiner ersten eigenen Wohnung zu schmeissen, mein Sozialleben aufrecht zu erhalten und trotzdem noch Zeit für mich zu haben. Dazu kamen dann ja auch noch diverse Praktika und Arbeitseinsätze in den Semesterferien, um finanziell über die Runden zu kommen. Sozusagen die Work-Life-Balance zu finden und dabei meinen eigenen Ansprüchen an mich und meiner Leistung im Studium gerecht zu werden.

Ich engagiere mich als FH-Botschafterin, weil mein CV eindrücklich zeigt, dass man auch nach abgebrochener gymnasialer Matura mit einer Berufslehre mit BMS direkt und vielfältig in die Berufswelt einsteigen kann und einem auch branchen- und berufsübergreifend in diversen FH-Studiengängen in der Schweiz beinahe alle Türen offen stehen. Diese Flexibilität, auch in mehreren Berufsfeldern studieren sowie auch gleichzeitig arbeiten zu können, begeistert mich immer wieder.

Was rätst du den Jungen für ihren Werdegang? Auf was sollten sie achten?

Auf eure (mentale) Gesundheit! Wenn die oben erwähnte Balance über eine längere Zeit nicht gewährt ist, wird es irgendwann ungesund. Sucht euch nebst dem Studium Dinge die euch guttun und Menschen mit denen ihr auch über solche Dinge reden könnt. Ihr müsst keine perfekten Noten schreiben; die nützen euch nichts, wenn es euch danach mental bzw. psychisch nicht mehr gut geht.