Ehrlich gesagt ganz unspektakulär: Nach meinem Wirtschaftsstudium mit Vertiefung HR wollte ich ins Personalwesen einsteigen. Ich bin auf Careerplus (dazumal Contaplus) gestossen, habe mich beworben, wurde eingestellt und bin glücklicherweise hängen geblieben.
Ich habe bei Careerplus verschiedene Stationen erlebt: Angefangen habe ich als Rekrutierungsspezialistin in Zürich. Nach einem Jahr bin ich nach St. Gallen, um dort einen neuen Standort zu eröffnen, welchen ich daraufhin zwei Jahre lang leitete. Nach der Beförderung zur Regionenverantwortlichen bin ich zurück nach Zürich und habe die Region mit drei Standorten geführt. 2010 hat sich die Careerplus-Gruppe zusammengeschlossen, was meinen Aufgabenbereich durch weitere Spezialisierungen ergänzt hat. Bald konnte ich mir Zeit freischaufeln und wurde zur «Feuerlöscherin». Ich kam in verschiedenen Regionen zum Einsatz und lernte das Unternehmen gut kennen. In der Zwischenzeit ist Careerplus stark gewachsen. Jacqueline kam auf mich zu, um mit mir über die Stelle der Geschäftsführerin zu sprechen. Da wir zu jenem Zeitpunkt ein zweites Kind planten, konnte ich mir die alleinige Geschäftsführung nicht vorstellen. Nach einigen Diskussionen entstand die Idee des Jobsharings mit je 80-prozentigem Pensum, was sich als optimale Lösung entpuppte.
Bestens. Ich erlebe sie sehr positiv. Unter anderem, weil wir uns vertrauen und hinter den Entscheidungen der anderen Person stehen. Das ist essenziell. Alleine hätte ich diesen Job damals nicht übernommen. So aber konnte ich diese Rolle wahrnehmen und es passt perfekt. Klar gibt es Hürden und Stolpersteine, wie die regelmässige Abstimmung. Die häufigsten Sorgen, wie beispielsweise die Akzeptanz der Mitarbeitenden, haben sich jedoch schnell in Luft aufgelöst.
Heute helfen mir insbesondere die Kenntnisse im Führungsmanagement und das makro-ökonomische Wissen. Allgemein hat mir das Studium einen sehr breiten Rucksack mitgegeben, von dem ich in jeder Position stark profitieren konnte. Was ich unheimlich wichtig finde beim FH-Studium: Ausbildung und Praxiserfahrung finden gleichzeitig statt. Mein Studium war sehr anwendungsorientiert. Es wurde verlangt, dass man hemdsärmelig ist. Davon profitierte ich sehr.
Es ist wichtig, dass man den Einstieg sucht und sich dann Schritt für Schritt ins Berufsleben einarbeitet. Auch wenn man Praxiserfahrung hat, Berufserfahrung muss man erst noch sammeln. FH-Absolventinnen und -Absolventen stehen viele Wege offen. Deshalb empfehle ich: Probiert aus, schnuppert in verschiedene Bereiche und findet so euren eigenen Weg.
Dieses Interview erschien als Erstpublikation im Magazin INLINE November 2019.