Was macht eigentlich...das Co-Präsidium des VSS?

Positionspapiere schreiben, Sitzungen leiten, Personalverantwortung übernehmen, sich um Finanzen, Gleichstellung oder Erasmus+ kümmern – was genau macht eigentlich das Co-Präsidium des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften?

Wer in Bern aus dem Zug steigt, einfach mal der Nase nach die grosse Schanze überquert und ein paar Minuten lang alles geradeaus läuft, befindet sich mit etwas Glück bald schon im Monbijou. 

An dem Ort in Bern, wo Versicherungen, Verbände und Gewerkschaften zu finden sind – Anwohner*innen bezeichnen den Ort manchmal als Pflaster der Interessensgemeinschaften – ist auch der Verband der Schweizer Studierendenschaften zu finden. Von dort aus steuert und koordiniert der Verband hochschulpolitische Alltagsgeschäfte, verbandsinterne Angelegenheiten und erarbeitet Positionen für einen zukünftigen VSS. Und das ist nicht erst seit gestern so – der Verband feierte 2020 sein hundertjähriges Bestehen. Während die Studierendenschaften in Zürich, Genf, Lausanne oder Basel ihre Studierenden auf lokaler Ebene vertreten, legt sich in Bern ein siebenköpfiger Vorstand ins Zeug, ihre Interessen in Bundesbern zu vertreten. 

Co-Präsidium widerspiegelt die Diversität der Studierenden

Dieser Vorstand wurde 2020 von Francesco Bee und Lea Schlenker als Co-Präsidium des VSS geleitet. Die beiden 28-jährigen befinden sich am Ende des Studiums und haben vorhin schon im VSS selbst oder in ihrer hiesigen Studierendenschaft Erfahrungen gesammelt. Lea studiert an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Francesco an der Universität Basel. Generell achtet der Verband stark auf diese Ausgewogenheit; verschiedene Hochschultypen, Geschlechter und Sprachregionen zu vertreten – damit bildet der Vorstand die Meinungen verschiedenster Studierenden ab. 

«Ein Studierender an einer Fachhochschule hat andere Sorgen und Bedürfnisse als ein Studi an einer eidgenössisch-technischen Hochschule. Es ist wichtig, dies bei der Zusammenstellung des Vorstandes zu berücksichtigen» meint Lea. Auch bei der aktuellen Suche nach Vorstandsmitgliedern (die zwei Plätze im Co-Präsidium und ein Mandat als reguläres Vorstandsmitglied sind noch frei) wird darauf grossen Wert gelegt. 

Die Arbeit im Co-Präsidium besteht zwar oft auch in der Ausführung von wichtigen Vorstandsentscheidungen, allerdings lässt sich der Alltag nicht immer als allzu spektakulär bezeichnen. «Ich lese und beantworte pro Tag sehr viele Mails, seien sie von externen, internationalen Partnern oder unserer Mitgliedssektionen. Zusätzlich bin ich verantwortlich für die Mitarbeitenden, was einen grossen Teil meines Alltags in Anspruch nimmt. Mir gefällt es aber fast am besten, wenn ich Verantwortung in Form einer Sitzungsleitung übernehmen kann. Zudem versuche ich, die Stabilität des Verbandes beizubehalten – beispielsweise muss die Kommunikation innerhalb des Vorstandes koordiniert werden, der Wissenstransfer nach einer Dossierübergabe muss zugänglich dokumentiert werden und die Delegiertenversammlungen des Verbandes müssen gemäss Statuten sauber ablaufen.»

Spannende Erfahrungen sammeln

Wer jetzt aber denkt, die Arbeit als Co-Präsident bestehe lediglich in der Zähmung zahlreicher Papiertiger, irrt: 

«Ich habe in meinem Mandatsjahr unschätzbar viele Erfahrungen sammeln können, von denen ich mein Leben lang noch profitieren werde», fährt Francesco fort. Verantwortungen zu übernehmen, Sitzungen zu leiten, Verhandlungsgespräche zu führen – all diese Tätigkeiten sind mittlerweile kein Neuland mehr für ihn. «Von Verhandlungen bei der Abschaffung des Studierenden-GA, die aktive Teilnahme in einem Initiativkomitee, Gespräche an internationalen Konferenzen oder die Interessensvertretung der Studierenden in Gremien wie swissuniversities oder dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) habe ich in vielen Bereichen gelernt, mit wichtigen Vertreter*innen anderer Interessensgruppen auf einer Augenhöhe an einem Tisch zu sitzen und als Stimme der Studierenden zu fungieren.» Lea fügt hinzu: «Einer meiner spannendsten Momente während meiner Mandatszeit war, als ich in der Kommission des Ständerates für Wissenschaft, Bildung und Kultur unsere Studierendenanliegen vortragen konnte.»

Die zwei verlassen den VSS, um in absehbarer Zeit ihr Studium abschliessen zu können. 

Du interessierst dich fĂĽr ein Mandat beim VSS?

Schau mal unter vss-unes.ch nach weiteren Informationen. 

Kommentare