Zehn Eigenschaften erfolgreicher Unternehmer*innen

Arbela Statovci
Unternehmerin | alumni HWZ
  • 24.10.2019
  • 8 min
Viele Business-Ideen und Start-ups verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Doch welche Eigenschaften muss ein gutes Businessmodell und ein Unternehmer haben, um richtig durchzustarten? Finden Sie hier die 10 Top-Eigenschaften.

Was lässt eigentlich den einen Menschen scheitern und den anderen erfolgreich sein? Gibt es dafür überhaupt eine logische Erklärung oder gar einen Zusammenhang? Auf den ersten Blick kann man nur schwer sagen, warum die eine Business-Idee scheitert und die andere die Gründer innerhalb kürzester Zeit zu Millionären macht. Erfolgreiche Gründer oder Unternehmer werden daher oft in Interviews nach ihren Erfolgsrezepten gefragt. Häufig können auch nur sie Vermutungen dazu anstellen. Diese Antworten sind dabei ganz unterschiedlich. Wir haben hier für dich die zehn Top-Eigenschaften zusammengetragen.

1. Erfülle die Bedürfnisse anderer!

Dein Unternehmen wird nur dann erfolgreich sein, wenn es ein Kundenbedürfnis erfüllt. Das können bislang ungelöste Probleme oder nicht vorhandene Services sein. Chancen für eine gute Geschäftsidee verstecken sich überall. Wenn sich jemand über etwas beschwert oder ärgert, ist das meist ein Zeichen eines unerfüllten Bedürfnisses. Hör genau hin und lerne diese Situationen zu erkennen. Genau hier verstecken sich die besten Geschäftsideen.

Oft wird Gründern empfohlen, das zu tun, was sie lieben. „Do what you love!“. In den meisten Fällen führt das aber dazu, dass du nur dein eigenes Bedürfnis erfüllst. Natürlich ist der Gedanke toll, sein Hobby zum Beruf zu machen. Jedoch wirst du nur dann Millionen verdienen, wenn du für Millionen Menschen ein kleines Bedürfnis befriedigst, oder für wenige tausend Menschen ein Großes.

«Chancen für eine gute Geschäftsidee verstecken sich überall.»

2. Sei mutig und ein Visionär!

Wie soll man eigentlich etwas erreichen, wenn man selbst nicht genau weiß, wohin man will? Dieses Ziel ist die Vision eines Unternehmers. Die Geschichte zeigt uns, dass nur diejenigen Gründer dauerhaft erfolgreich waren, die eine genaue Vorstellung von dem hatten, was sie mit ihrer Idee erreichen oder verändern wollten. Ob nun Johannes Gutenberg, Carl Benz oder Richard Branson – sie alle hatten oder haben Ziele vor Augen, auf die sie stetig hingearbeitet haben. Vielleicht wird man als Visionär zunächst kritisch beäugt, da Visionen oftmals mit Altbewährtem brechen und etwas Neues erschaffen wollen, aber ohne sie wird man als Unternehmer nicht weit kommen.

3. Hürden beim Einstieg gehören dazu!

Wenn der Einstieg in dein Geschäftsmodell zu einfach ist, wirst du mit einer gewaltigen Masse an Konkurrenz rechnen müssen. Die meisten Menschen sind faul. Wenn ein Geschäft lockt, das mit wenig Arbeit große Gewinne verspricht, werden sich viele darauf stürzen. Der Einstieg muss also eine gewisse Hürde bedeuten. Diese Hürde kann zum Beispiel das Know-how oder die Vorarbeit sein, die man investieren muss, um das Geschäft überhaupt starten zu können. Auch Fähigkeiten, die nicht jeder hat, z.B. das Programmieren von komplexer Software, sind eine Hürde, die den Einstieg nur denen erlauben, die hart für den Erfolg arbeiten und sich neues Wissen aneignen. Wenn die Hürde für den Einstieg zu niedrig ist, solltest du hellhörig werden. Wenn der Einstieg zu einfach ist, entsteht schnell ein enormes Überangebot.

4. Zeige Ausdauer und sei hartnäckig!

Von heute auf morgen erfolgreich sein? Das gelingt nur den allerwenigsten Menschen und ist dann auch nur mit einer gewaltigen Menge Glück möglich gewesen. Die Regel ist eher, dass es zunächst nicht besonders gut läuft und man Rückschläge verkraften muss – Erfolg braucht eben seine Zeit. Wer sich zu schnell entmutigen lässt, verpasst eventuell große Chancen, die sich aber erst dann auftun, wenn man noch ein bisschen länger durchgehalten hätte. Und vielleicht scheitert man, vielleicht sogar mehrmals. Aber es gibt Beispiele wie das des Unternehmers Max Levchin, der erst mit seinem fünften Unternehmen – PayPal – den großen Durchbruch hatte. Auch Hartnäckigkeit macht sich also irgendwann bezahlt.

5. Behalte die Kontrolle!

Einige Geschäftsideen sind von anderen Unternehmen abhängig. Das solltest du unbedingt vermeiden. Wenn du dein Unternehmen zum Beispiel auf Affiliate Marketing aufbaust, bist du vollkommen von der Zusammenarbeit mit dem Hauptunternehmen abhängig. Lass uns das am Beispiel von Amazon deutlich machen. Sagen wir, du verkaufst über das Partnernetz von Amazon Produkte und können von der Provision leben. Wenn Amazon morgen entscheidet, dich aus dem Programm zu werfen, aus welchem Grund auch immer, ist dein kompletter Cashflow dahin. Auch im Network-Marketing oder Multilevel-Marketing hast du keine Kontrolle über das Geschäft.

6. Sei leidenschaftlich!

Neben der Ausdauer ist auch die Leidenschaft für die eigene Idee und die Selbstständigkeit besonders wichtig. Gerade in der Gründungszeit und in den ersten Jahren müssen Unternehmer auf vieles verzichten, bevor sie irgendwann die Früchte ihrer Arbeit ernten können. Feste Arbeitszeiten, sicheres Einkommen und eingeschränkte Verantwortung werden schnell zu Fremdwörtern. Wenn man sich für diesen Verzicht nicht selbst motivieren kann und somit auch mal schwierige Phasen nicht mit der nötigen Leidenschaft überbrückt, dann wird man schnell den Glauben an sein Projekt verlieren und als Folge dessen wahrscheinlich alles hinschmeißen. Leidenschaft ist also unabdingbar, wenn es darum geht, mit den Herausforderungen und dem hohen Arbeitsvolumen klar zu kommen, die das Unternehmertum mit sich bringt.

7. Skalierbares Business ist unabdingbar

Dein Produkt muss ohne größere Probleme von 200 auf 2000 oder sogar 2.000.000 Stück skalierbar sein. Ein Aspekt der Skalierbarkeit sieht man bei Plattformen wie eBay, Uber oder AirBnB. Diese Unternehmen haben sich zu den größten Anbietern in ihrem Bereich entwickelt, ohne den entsprechenden Service selbst anzubieten. AirBnB beispielsweise bietet mehr Betten als jede Hotelkette auf dieser Welt, ohne ein einziges Bett selbst zu vermieten. Uber ist das größte Taxiunternehmen und besitzt keines der Autos selbst und beschäftigt keinen einzigen Taxifahrer direkt. Die Plattform ermöglicht es, dass die Unternehmen neue Zimmer oder Fahrer aufnehmen können, ohne dass dies weitere Kosten oder manuelle Arbeit bedeutet. Solange die Webserver laufen und das Datenaufkommen bedient werden kann, skaliert das Angebot völlig eigenständig ohne großes Zutun des Unternehmens. Dieses Plattform-Business-Modell ist die Goldgrube der nächsten Generation.

8. Deine Kreativität ist gefragt!

Kreativität ist nicht nur bei der Entwicklung einer durchdachten Geschäftsidee von Vorteil, sondern auch im täglichen Arbeitsleben des Unternehmers. Denn wie überall läuft nicht immer alles nach Plan. In diesen Momenten ist es wichtig, schnell eine gute Lösung zu finden, die sich nicht notwendigerweise auf ausgetretenen Pfaden bewegt, sondern die auch mal unkonventionell sein kann. Oder auch bei der Beschaffung von Kapital muss es ja nicht immer der klassische Bankkredit sein – auch auf Gründerwettbewerben oder mit Crowdfunding kann man z.B. Startkapital bekommen, wenn man überzeugen kann.

9. Sei unabhängig von der eigenen Zeit!

Gegen diese Voraussetzung verstößt jeder selbständige Berater, Webdesigner, Freelancer und Handwerker. Ein Unternehmen, das an deine Zeit gebunden ist, ist ein Job. Nur wenn dein Unternehmen unabhängig von deiner Zeit Gewinne erzielt, ist es eine lukrative Geschäftsidee. Der Tag hat nun einmal nur 24 Stunden. Du kannst mit einem Job durchaus reich werden, jedoch musst du dann deinen Stundenlohn in exorbitante Höhen treiben. Aus der Masse herauszustechen ist nicht einfach. Nur wenn du es schaffst, dein Unternehmen von deiner persönlichen Zeit abzukoppeln, hast du eine Einkommensquelle, die durch die Decke gehen kann.

10. Zeige Mut!

Gründer oder Unternehmer zu sein bedeutet oftmals, etwas Neues wagen zu wollen. Leider ist es so, dass die meisten Menschen gerne an Bewährtem festhalten, da es ja funktioniert und man somit kein Risiko eingeht. Aber wo stünde die Menschheit heute, wenn es nicht in jeder Epoche mutige Menschen gegeben hätte, die sich mit dem Status Quo nicht zufrieden gegeben haben? Man muss also damit rechnen, dass man teils erhebliche Widerstände überwinden muss, um sein Ziel zu erreichen. Und man muss sich trauen, Entscheidungen zu treffen, auch wenn die Folgen und Ergebnisse sich nicht sicher vorhersehen lassen. Denn nur so erreicht man eventuell einen Durchbruch, den andere nicht schaffen konnten, weil sie vor einer Entscheidung zurückschreckten.

Arbeitest du noch oder gründest du schon?

Cheers,
Arbela

Dieser Beitrag ist als Erstpublikation auf dem alumniHWZ Blog erschienen.

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