Dafür setzte sich FH SCHWEIZ im 2024 ein

FH SCHWEIZ nimmt aktiv Stellung zu aktuellen Themen und brennenden Fragen aus Bildung & Politik, welche die FH-Absolvent:innen betreffen. Dies war auch im Jahr 2024 der Fall.

Nachfolgend eine Auswahl an bildungspolitischen Themen, mit denen sich FH SCHWEIZ im Jahr 2024 beschäftigt hatte.

BFI-Botschaft 2025-2028

Der Bundesrat legt den eidgenössischen Räten alle vier Jahre eine Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) vor. Die BFI-Botschaft 2025–2028 zieht Bilanz über die laufende Periode und präsentiert Ziele, Massnahmen und finanzielle Mittel für die nächste Förderperiode. Erstmals fand dazu eine Vernehmlassung statt. FH SCHWEIZ thematisierte in ihrer Stellungnahme unter anderem die Bedeutung des 3. Zyklus (Doktorat, PhD), die Durchlässigkeit und die sinkenden finanziellen Mittel. Im September 2024 bewilligte das Parlament mit +59 Mio. Franken etwas mehr Fördermittel, als der Bundesrat vorgeschlagen hatte.

Mehr Infos zur BFI-Botschaft 2025-2028

«Professional Bachelor» & «Professional Master»

Der Nationalrat hat Anfang Jahr fünf Motionen zur Einführung von Titeln wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» in der höheren Berufsbildung zugestimmt. Der Ständerat hat diese noch nicht behandelt. Mitte 2024 führte der Bund eine Vernehmlassung zum «Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung» durch, um die Attraktivität und Anerkennung der höheren Fachschulen (HF) und der höheren Berufsbildung zu verbessern. Ein Bestandteil ist die Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master», um die Abschlüsse als Teil der Tertiärstufe hervorzuheben und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Zusätze dürfen jedoch nur mit dem vollständigen geschützten Titel oder dessen englischer Übersetzung verwendet werden, um eine klare Abgrenzung zu Hochschulabschlüssen zu gewährleisten. FH SCHWEIZ hat sich in einer Stellungnahme erneut gegen die Einführung dieser Titelzusätze ausgesprochen.

Mehr Infos zu Professional Bachelor & Professional Master

3. Zyklus an Fachhochschulen

Fachhochschulen dürfen keinen 3. Zyklus (Doktorat, PhD, DBA, ...) gemäss Bologna anbieten. FH SCHWEIZ setzt sich dafür ein, dass Fachhochschulen eigene Doktoratsprogramme anbieten dürfen. Derzeit gibt es einzelne Kooperationen mit Universitäten im In- und Ausland, die es wenigen FH-Absolvent:innen ermöglichen, ein Doktoratsprogramm zu absolvieren. 2023 nahm der Nationalrat das Postulat «Evaluation der Kooperationsprojekte im Bereich der Doktoratsausbildung» an. Der Bundesrat wurde beauftragt, diese Kooperationen im Rahmen der Evaluation der projektgebundenen Beiträge zur BFI-Botschaft 2021–2024 genauer zu untersuchen. Ergebnisse werden 2025 oder 2026 erwartet.

Weitere Infos zum 3. Zyklus an FH

Teilrevision NTE Pflege

Der Fachkräftemangel in der Pflege hat sich verschärft. Der Bund hat daher die Regelung zum nachträglichen Erwerb des FH-Titels (NTE) in der Pflege überprüft. Eine vorgeschlagene Teilrevision soll den Zugang zum NTE in der Pflege erleichtern. FH SCHWEIZ hat in der Vernehmlassung eine Stellungnahme abgegeben und unterstützt den Entwurf. Die revidierte Verordnung tritt am 1. Februar 2025 in Kraft.

Weitere Infos zur Teilrevision NTE

Revision BM

Der Bund plant eine Totalrevision der Berufsmaturität (BM), die zuletzt 2012 überarbeitet wurde. Ziel ist, die Studierfähigkeit der BM-Absolvent:innen für Fachhochschulen sicherzustellen. FH SCHWEIZ hat in der Vernehmlassung eine Stellungnahme abgegeben und unterstützt die Revision. Die Berufsmaturität ist der wichtigste Zugang zu Fachhochschulen, kombiniert mit einer beruflichen Grundbildung in einem verwandten Bereich. Über die Hälfte der BM-Absolvent:innen entscheidet sich für ein Studium an einer Fachhochschule. Daher betont FH SCHWEIZ, dass die Studierfähigkeit erhalten und der Übergang an die Fachhochschulen reibungslos bleiben muss.

Weitere Infos zur Revision BM

2. Etappe Pflegeinitiative

2021 wurde die Pflegeinitiative deutlich angenommen. Die Umsetzung erfolgt in zwei Etappen, wobei in der zweiten Etappe die Arbeitsbedingungen und berufliche Weiterentwicklung im Fokus stehen. FH SCHWEIZ reichte dazu eine Stellungnahme ein. Sie betont die Rolle der Fachhochschulen bei der Sicherstellung des Pflege-Nachwuchses und unterstützt das neue Bundesgesetz über die Arbeitsbedingungen in der Pflege (BGAP). FH SCHWEIZ fordert jedoch, Teilzeitarbeit zu fördern und die Verweildauer im Beruf zu sichern. Ausserdem begrüsst sie die Einführung des Berufs „Pflegeexpert:in Advanced Practice Nurse“ (APN) und die Anerkennung von FH-Masterabschlüssen. Wichtig ist FH SCHWEIZ eine durchlässige Regelung, die auch Pflegefachpersonen HF bei vergleichbaren Anforderungen Zugang ermöglicht.

Weitere Infos zur Pflegeinitiative

Zulassungsverordnung FH

Für ein Bachelor-Studium an einer Fachhochschule müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, meist eine Berufsmaturität mit einer beruflichen Grundbildung in einem verwandten Bereich. Eine geplante Verordnungsänderung soll die Zulassung im Fachbereich Gesundheit klarer regeln. Sie sieht vor, Kandidat:innen mit einem Abschluss im Gesundheitsbereich von der Eignungsabklärung zu befreien und das Auswahlverfahren für Studienplätze zu definieren. Die einjährige Berufserfahrung bleibt unverändert. FH SCHWEIZ unterstützt die Änderungen, da sie unnötige Hürden für Personen aus der Berufsbildung abbauen und die Durchlässigkeit im Bildungssystem fördern.

Weitere Infos zur Zulassungsverordnung FH

PiBS

Im Rahmen eines Massnahmenpakets gegen den Fachkräftemangel im MINT-Bereich schlug das SBFI 2014 die Einführung eines praxisintegrierten Bachelorstudiums (PiBS) vor. PiBS ist ein vierjähriges Fachhochschul-Bachelorstudium in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, das es Gymnasialmaturand:innen und Berufsmaturand:innen ohne verwandte Berufserfahrung ermöglicht, ein Studium aufzunehmen. Die Praxiserfahrung erwerben die Studierenden während des Studiums in integrierten von der Fachhochschule validierten Praxisteilen (40 % der Gesamtstudienzeit) in einem Unternehmen. Der Bundesrat hat Anfang 2020 den Pilotversucht für praxisintegrierte Bachelorstudiengänge an Fachhochschulen bis 2025 verlängert. Der Bundesrat verlängerte den Pilotversuch bis 2025. 2024 wurde eine Vernehmlassung zur dauerhaften Einführung von PiBS ab 2026 durchgeführt. FH SCHWEIZ hat eine positive Stellungnahme dazu abgegeben. FH SCHWEIZ FH SCHWEIZ begrüsst die definitive Einführung von PiBS und dementsprechend die Änderungen des Hochschulförderungs- und –koordinationsgesetzes (HFKG).

Weitere Infos zu PiBS

Horizon Europe

Die Schweiz und die EU arbeiten seit langem im Bereich Forschung und Innovation zusammen. Seit 1988 nehmen Schweizer Forschende an den EU-Forschungsrahmenprogrammen teil. Während der Programmgeneration «Horizon 2020» war die Schweiz vollassoziiert. Bei «Horizon Europe», das 2021 startete, wurde die Schweiz zunächst als Drittstaat behandelt. Der Bundesrat leitete daher Übergangsmassnahmen ein, um die Assoziierung wieder anzustreben. Anfang 2024 nahmen die Schweiz und die EU Verhandlungen zu einem Gesamtpaket auf, die im Dezember abgeschlossen wurden. Dadurch kann die Schweiz ab 2025 wieder an fast allen Ausschreibungen von Horizon Europe teilnehmen. FH SCHWEIZ setzt sich weiterhin für eine Vollassoziierung ein.

Weitere Infos zu Horizon Europe

Erasmus +

Seit 2014 sichert eine Übergangslösung die internationale Mobilität Schweizer Studierender. Aktuell nimmt die Schweiz als Drittland an Erasmus+ teil. Durch den Abschluss der Verhandlungen mit der EU Ende 2024 wird die Vollassoziierung der Schweiz mit Erasmus+ wieder möglich. Der Bundesrat strebt eine Teilnahme ab 2027 an. FH SCHWEIZ unterstützt die Vollassoziierung der Schweiz an Erasmus+.

Weitere Infos zu Erasmus+ Weitere Themen von FH SCHWEIZ

Kommentare