Mit 1000 Franken durchstarten: Reisen, Schreiben und Generationen verbinden

Mit ihrem Artikel "Die heutige Jugend" hat Anina Karrer, Studentin Bsc Betriebsökonomie an der FHNW Basel, insgesamt über 1540 Gefällt-mir-Angaben und ganz viele Kommentare erhalten. Die Gewinnerin des Schreibwettbewerbs spricht über ihre Pläne für die Nordamerika-Reise, die Herausforderung, Generationen zu verbinden, und ihre Leidenschaft fürs Schreiben. Im Interview verrät sie, wie sie so viele Menschen mobilisieren konnte, was sie zum Beitrag über die Generation Z inspiriert hat und warum ihr Sieg eine Überraschung war. 

Anina Karrer hat das Publikum und die Jury überzeugt und die 1000 Franken gewonnen: Die Gewinnerin spricht über ihren Erfolg und ihre Pläne.

 

fhnews.ch: "Anina, was wirst du mit den 1000 Franken machen? Schon eine Idee?"

Anina Karrer: "Ich bin Teil der Delegation des Studierendenprojekts ConnectUS. Wir werden im April für zwei Wochen quer durch Nordamerika reisen. In New York, Austin und Boston werden wir diverse Unternehmen und öffentliche Institutionen besuchen und uns dabei mit verschiedenen wirtschaftlichen Themen beschäftigen. Natürlich werden wir auch etwas Zeit für Sightseeing und kulturelle Aktivitäten haben. Das Preisgeld werde ich auf jeden Fall für die Reise verwenden."

 

Wie hast du so viele Leute dazu gebracht, für dich zu voten? Was war dein Geheimrezept?

Ich habe meinen Artikel mit meiner Familie, all meinen Freunden, Arbeits-, Studiums- und Vereinskolleginnen und -kollegen geteilt. Viele haben den Text direkt von sich aus weitergeleitet oder in den sozialen Medien geteilt und schliesslich jeden Tag fleissig geliked. Mein Dozent für «Wirtschaftskommunikation Deutsch» hat den Text sogar für seinen Unterricht verwendet und ihn dadurch noch weiter verbreitet.

 

Was hat dich inspiriert, "Die heutige Jugend" zu schreiben?

Ich wollte einen Text zu einem aktuellen Thema verfassen. Kürzlich habe ich an zwei verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, bei denen über die neuen Generationen auf dem Arbeitsmarkt diskutiert wurde. Die Diskussionen waren hitzig und die Meinungen gingen weit auseinander. Dabei wurden oftmals nur Vertreter*innen der älteren Generationen befragt. Mit meinem Text wollte ich die Thematik von der anderen Seite beleuchten und eine mögliche Perspektive der Generation Z einbringen.

 

Wie siehst du die Rolle der Generation Z in der Zukunft, besonders in der Arbeitswelt?

Ich denke die Generation Z befindet sich in einer guten Ausgangslage, was den Arbeitsmarkt betrifft. Aufgrund des demografischen Wandels wird es in Zukunft viele offene Stellen geben. Nichtsdestotrotz muss sich die neue Generation erst in der Arbeitswelt beweisen. Gleichzeitig wird es entscheidend sein, die Zusammenarbeit zwischen den Generationen zu fördern, um die unterschiedlichen Stärken und Erfahrungen bestmöglich zu nutzen.

 

Welches Feedback aus deinem Umfeld hat dich am meisten gefreut, und wer hat es dir gegeben?

Tatsächlich gibt es kein Feedback, das ich besonders hervorheben möchte. Ich war vielmehr von der Menge an positiven Rückmeldungen aus meinem Umfeld überrascht. Mein Bekanntenkreis umfasst Vertreter*innen unterschiedlicher Generationen. Durch diesen Generationenmix entstand ein spannender Austausch über die Inhalte meines Textes. Es hat mich sehr gefreut, dass ich für ein wenig Gesprächsstoff gesorgt habe.

 

Deine Kritik an den Babyboomern ist ziemlich direkt – wie kam das bei der älteren Generation an?

Die Personen, die mich kennen wissen, dass mein Text ironisch zu verstehen ist und eine bewusst übertriebene Sichtweise auf das Thema Generationenkonflikt darstellt. Mein Ziel war es nicht Kritik auszuüben, sondern zum Nachdenken anzuregen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Natürlich ist meine Intention nicht bei allen gleich gut angekommen, aber ich denke ich habe mein Ziel erreicht und etwas Kontroverse ausgelöst.

 

Was hast du gedacht, als du erfahren hast, dass du gewonnen hast? War das eine Überraschung für dich?

Natürlich habe ich mich zuerst einmal riesig gefreut und die gute Nachricht direkt mit einem riesigen Dankeschön mit all meinen Unterstützer*innen geteilt. Auch wenn ich beim Voting vorne mit dabei war, kam der Sieg doch sehr überraschend, denn das Publikumsvoting machte schliesslich nur 50 Prozent der Gesamtwertung aus. Die anderen 50 Prozent kamen durch die Bewertung der Jury zustande und ich konnte nicht einschätzen, wie sie den Text wahrnehmen und bewerten würde.

 

Glaubst du, dass dein Text ein One-Hit-Wonder bleibt, oder dürfen wir uns auf mehr von dir freuen? Vielleicht sogar auf fhnews?

Schreiben hat mir schon immer sehr viel Spass gemacht. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, in Zukunft weitere Texte oder Beiträge zu veröffentlichen – vielleicht sogar auf fhnews. Ein persönliches Ziel, das ich mir gesetzt habe, ist es, irgendwann ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Während des Studiums bleibt dafür allerdings keine Zeit. Ein Projekt, das ich auf jeden Fall in der Hinterhand habe für die Zeit nach meinem Bachelorabschluss.

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