Die ausgezeichnete Arbeit setzt sich mit einer Leitfrage auseinander, die für viele Gemeinden der Schweiz ein Thema ist: Wie kann das Dorf, dass sich an der faktischen Schwelle zur Stadt befindet den Schritt in eine urbanere Zukunft erfolgreich angehen? Eben jene Thematik trifft auch auf den im ländlichen Luzerner Seetal gelegenen, industriell geprägten Ort Hochdorf zu. Hochdorf nahm die letzten Jahrzehnte, wie so viele Gemeinden, ein enormes Wachstum hin. Die Fakten sprechen schon bald für die «Stadt» Hochdorf, das Eigenverständnis für den Ort driftet bei der heterogenen Seetaler Bevölkerung jedoch weit auseinander. Der in Hochdorf zentral gelegene, ortsgeschichtlich bedeutende Industrieareal der Milchsüdi an der Siedereistrasse bietet für das Dorf die Chance, Alt & Neu zu vereinen, die historische Identität des Ortes erfolgreich in die Zukunft zu transferieren und den Schritt zu einem urbaneren Ort zu gehen. Die Bachelor Arbeit macht wichtige soziale und kulturelle Bindeglieder der Seetaler Gesellschaft aus und setzt folgende These als Leitsatz für eine qualitative, städtebauliche Entwicklung der «Siedereistrasse»: «Das Hofdere-Bier zurück nach Hochdorf und die Vereine an den Südiplatz! Der Schlussstein des Hochdorfer Zentrums oder der Grundstein eines selbstbewussteren Ortes. Hochdorfs historische Identität überführt in eine urbanere Zukunft, am Beispiel des Milchsüdi Areals.».
Ein wichtiger Teil des städtebaulichen Projektes ist, wie in der genannten These schon spürbar ein Schwerpunkt auf sozialen und ortskulturellen Themen. Florin Lang geht es darum, mit dem transformierten Milchsüdi-Areal eine richtungsweisende städtebauliche Veränderung im Ort herbeizuführen, welche die unterschiedlichen Interessen der diversen Hochdorfer Bevölkerung respektiert, auf unterschiedliche Wertevorstellungen eingeht und durch räumliche Nähe ein ungezwungenes Näherkommen der einzelnen Interessensgruppen in Form von Vereinen, Gemeinschaften und Gewerben provoziert. Daraus resultieren Toleranz, Synergien und ein gestärktes «Miteinander» für den erfolgreichen Schritt in eine urbanere Hochdorfer Zukunft.
Eine wesentliche Prägung hat die Bachelor-Thesis durch Florin Langs persönlicher Nähe zum Ort Hochdorf erhalten, durch die Schulzeit in Hochdorf und das Aufwachsen im Nachbarsdorf wurde die Entwicklung des Seetaler Regionalzentrums zur persönlichen Sache und hat umso mehr Spass in der Bearbeitung gemacht. Liebe zur Heimat und Leidenschaft für die Profession waren in diesem Fall das richtige Erfolgskonzept.
Detailliertere Infos zur Bachelor-Thesis inklusive Kurzinterviews zur Arbeit und der Hochschulzeit finden Sie unter https://sites.hslu.ch/architektur/bachelor-thesis-fs22-florin-lang/