Esportlerinnen und Esportler im Ausland leben heute wie die Stars: Fans, Sponsoren, Cash. Was will man mehr? Aber seien wir realistisch. Wir befinden uns immer noch in der Schweiz. Kaum eine Hand voll kann hier vom Esport leben. Auch müssen wir einsehen, dass die Karriere als Pro-Gamer:in etwa 5 bis 10 Jahre hält. Danach ist Ende Gelände. Richtig?
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Falsch! Esports dreht sich nicht nur um die Spielerinnen und Spieler. Esports ist viel eher ein Phänomen, ein Megatrend, der langsam die Welt erobert. Was viele vergessen, ist, dass der Branchenfokus ebenfalls auf ganz vielen Akteurinnen und Akteure liegt: Coaches, Management und Marketing- und Medienmanagement, um nur einige davon zu nennen. Und da kommst du ins Spiel.
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Das Ding ist ja, dass viele Firmen – auch einige in der Schweiz – mittlerweile gemerkt haben, dass sich das Fördern des Esports lohnt. Das Management in diesen Firmen kennen sich aber meistens nicht so aus. Also suchen sie nach Leuten wie… richtig, dir! Okay, Boomer?
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Ganz ehrlich, nicht in der Schweiz. Aber im Ausland… oder einfach in Deutschland. Dort ist das Angebot an Studiengängen in diesem Bereich offensichtlich grösser und wir haben fĂĽr dich drei Hochschulen abgecheckt, die den Fokus auf Esports legen.Â
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Damit du nicht gleich auswandern musst, beginnen wir mit diesem Bildungsinstitut. Hier kannst du den Bachelor (BA) in Sportmanagement mit Vertiefung Esports Management absolvieren. Das Coole daran: Es handelt sich im Grossen und Ganzen um ein Fernstudium. Die Studieninhalte sind breit gefächert, was gefällt: Dozenten und Dozentinnen bringen dir bei, ein Team zu managen sowie die Grundlagen im Eventmanagement und Marketing.
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Die Regelstudienzeit beträgt im Vollzeitstudium sieben Semester. Die Schule bietet jedoch auch ein teilzeit- sowie ein berufsbegleitendes Modell an. An Standorten mangelt es nicht und der Spass kostet dich monatlich EUR 395.-, also EUR 2’370.- pro Semester.
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Nicht überzeugt? Dann kannst du an der Mittweida den Bachelor (BA) in Media & Entertainment ins Ziel fassen. Die Vertiefung nennt sich E-Sports & Gaming. Neben der Esports-Branche lernst du die Planung und Umsetzung von Geschäftsmodellen kennen wie auch – ganz spannend – den Life Cycle von Spielentwicklung bis Vermarktung.
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Die Studiendauer von sechs Semestern riecht nach Präsenzstudium. Sicher sind wir uns jedoch nicht. Auf der Webseite spricht die Mittweida von einem mobilen Studienprogramm, möglich von Zuhause aus über Lernplattform. Irgendwie schwammig. Ebenso schwammig ist die fehlende Angabe der Studiengebühren. Aber hey, du kannst sicher eine Beratung anfragen und dort gleich über deine Traumdestination fürs Auslandsemesters sprechen!
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Kommen wir zur letzten Hochschule: der Macromedia, die einen Bachelor-Studiengang (BA) in Medienmanagement mit Vertiefung in eSports & Games anbietet. Kein Scherz, die schreiben «Esports» echt überall anders.
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Im Studiengang werden dir die Grundlagen des Sportmanagements vermittelt und du lernst das Esports- und Gaming-Business kennen. Mit diesem Wissen solltest du dann ebenfalls in der Lage sein, als Manager:in im Management von Teams aktiv zu werden. Und Marketingskills gibt’s oben drauf!
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Hier handelt es sich um ein Studienkonzept mit Präsenzstudium, das sechs bis sieben Semester dauert (inklusive obligatorischem Praxissemester und optionalem Auslandsemester). Auch die Macromedia verfĂĽgt ĂĽber zahlreiche Standorte in den Hotspots Deutschlands, doch ist sie etwas teurer. Die StudiengebĂĽhren belaufen sich auf EUR 725.- pro Monat, also EUR 4’350.- im Semester.Â
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Wie bereits gesagt, findest du in der Schweiz wahrscheinlich nichts im Vergleich. Aber wir wollen ja nicht gleich die Hoffnung verlieren. Anscheinend sei Esports bereits an diversen Hochschulen ein Thema, beispielsweise an der Hochschule St. Gallen (HSG). Auch unsere Dozenten (an der HWZ Hochschule fĂĽr Wirtschaft ZĂĽrich) meinten noch vor wenigen Jahren: «Das Thema hat Zukunft!»Â
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Der Versuch, eine Schule zu gründen, wurde ebenfalls schon getätigt. Einige Jungunternehmerinnen und -unternehmer hatten sich 2019 zusammengetan, um die erste Schweizer Akademie für Esports zu gründen. Esports.ch, das Online-Magazin mit Branchenfokus, schien der Idee gegenüber jedoch etwas skeptisch. 42 Follower:innen auf Instagram heute zeigen: Es ging in die Hose. Dennoch war und ist es ein Thema.
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Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Du kennst die Games doch schon, die Ligen, die Teams. Du brauchst vielleicht gar kein Esports-Studium. Es stellt sich also eher die Frage: Welche Skills musst du dir sonst noch aneignen, um einen Job in der Branche zu finden? Unsere Meinung: Studiere das, worauf du Lust hast und verbinde später. In der Schweiz haben es schon IT- und Psychologie-Studis in die Branche geschafft. Warum also nicht du?
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Wie auch immer du dich entscheidest: GLHF!
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Dieser Artikel ist als Erstpublikation im Bildungsmagazin by eduwo erschienen.